Thüringer HC

Start-Ziel-Sieg im Norden

Sonnabend
30.04.2022, 21:23 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Thüringer HC gewinnt auswärts mit 27:21 (13:8) gegen den VfL Oldenburg und schließt an die guten Leistungen der letzten beiden Spiele an. Vor allem in der Abwehr und im Spielaufbau konnten die Gäste überzeugen...

Nach dem 6:6 bauten die Thüringerinnen den Vorsprung auf bis zu sieben Toren aus und verwalteten den Vorsprung bis zum Spielende gegen ein mutig auftretendes Oldenburger Team. Mit neun Toren war Merle Carstensen erfolgreichste Torschützin für den VfL. Annika Meyer erzielte acht Tore für den THC.

Der VfL Oldenburg begann in eigener Halle. Den besseren Start erwischte jedoch der Thüringer HC, der seinen ersten Angriff erfolgreich abschloss und Mitte der 3. Minute bereits mit 2:0 führte. Auffällig die gute Abwehrarbeit bei den Gästen. Der THC störte früh und zwang die Niedersachsen mehrfach ins passive Spiel. Erst in der 5. Minute erzielte Merle Carstensen den Anschlusstreffer von der Strafwurflinie. Mit Tempo und schnellem Spielaufbau versuchten die Gäste das Spiel zu kontrollieren.

Mit Erfolg - beim Stand von 1:4 nahm VfL-Coach Niels Bötel bereits sein erstes Team Timeout. Für den THC lief es gut an und die Mannschaft schien die Nationalmannschaftspause gut weggesteckt zu haben. Zu Beginn der 9. Minute musste der THC zwei Minuten in Unterzahl überstehen, nachdem Anika Niederwieser von den Unparteiischen auf die Bank verwiesen wurde. Langsam kam Oldenburg ins Spiel und nach zehn Minuten stand ein 4:6 auf der Anzeigetafel. Julia Renner zeigte über die gesamte Spielzeit mehrere gute Paraden und verhinderte damit einige wichtige Treffer der Gäste. Der VfL kämpfte auf allen Positionen um jeden Ball. In der 14. Minute der Ausgleich zum 6:6, THC-Trainer Herbert Müller griff die grüne Karte und bat seine Mannschaft an die Außenlinie. Mit den letzten Minuten konnte man auf Thüringer Seite nicht zufrieden sein.

Die Abwehr der Gastgeberinnen agierte deutlich offensiver. Frühes Heraustreten und Störaktionen bereits an der Neunmeterlinie zeigten Wirkung und zwangen zu Würfen aus der Distanz, die Julia Renner kassierte. Beide Mannschaften agierten auf Augenhöhe und durften sich keine Fehler leisten. Zweimal unterliefen diese dem VfL, die der THC sofort bestrafte und so zu Beginn der 20. Minute mit 6:8 vorn lag. Mit Torerfolgen taten sich beide Mannschaften in dieser Phase schwer, auf beiden Seiten schlichen sich technische Fehler ein und die Abwehrreihen verhinderten mehrfach die Abschlüsse.

Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff führten die Gäste mit 6:10. Knapp dreieinhalb Minuten vor der Halbzeitpause kassierte Anika Niederwieser bereits ihre zweite Zeitstrafe. Da blieb nicht mehr viel Spielraum, wenn sie nicht vorzeitig das Spiel beenden wollte. Insgesamt 14 Minuten benötigte der VfL Oldenburg, um wieder ein Tor zu verbuchen - 7:13. Mit 8:13 ging es in die Kabinen.

Der THC musste zu Beginn der zweiten Halbzeit in Unterzahl starten, Yuki Tanabe bekam 20 Sekunden vor der Spielpause noch eine Zeitstrafe auferlegt.
Die Gastgeberinnen sollte man auf keinen Fall abschreiben, zu oft haben sie in dieser Saison den vermeintlichen Favoriten Paroli geboten und mehrere Spiele nur mit einem Tor weniger abgeben müssen. Auf der linken Außenbahn eröffnete Lydia Jakubisova die zweite Halbzeit mit einem sehenswerten Tor.

Die Abwehr des THC stand zu Beginn der zweiten Spielhälfte sicher und startete so effektiv die eigenen Angriffe. Nach fünf Minuten lagen die Gäste mit 9:16 in Führung. Mit zwei Strafwürfen für die Norddeutschen ließ Merle Carstensen den Vorsprung auf 11:16 schwinden. Asli Iskit stand dem in nichts nach und traf in der 38. Minute von der Siebenmeterlinie zum 11:17. Das Spiel entwickelte sich zum Abwehrkrimi, in dem die Unparteiischen in kürzester Zeit mehrfach auf Strafwurf entschieden. Herbert Müller wirkte deutlich unzufrieden und nahm nach dem Siebenmetertor zum 14:18 seine zweite Auszeit.

Der VfL wollte es erzwingen und versuchte im Angriff mit der siebten Feldspielerin den Druck hochzuhalten. Annika Meyer zeigte sich wieder in Topform, wenn sie an den Ball gelangte, war Alarm am Oldenburger Kreis. Mit ihrem sechsten Treffer netzte sie zum 15:21 ein. Wachsam auch Irma Schjött, die nur Sekunden später den Ball im leeren Oldenburger Gehäuse zum 16:22 versenkte. In die Schlussphase starteten die Mannschaften beim Stand von 24:17 aus Sicht der Gäste. Oldenburg weiter druckvoll, innerhalb von zwei Minuten verkürzten die Gastgeberinnen auf 19:25.

Der THC ließ nicht nach und versuchte jede sich bietende Chance zu nutzen. Beim Stand von 19:26 holte Niels Bötel seine Damen zum Gespräch. Das Spiel war entschieden, auch wenn der VfL Oldenburg kämpfte, um das Spielergebnis etwas freundlicher zu gestalten. Mit einem Start-Ziel-Sieg gewann der THC das wichtige Auswärtsspiel im Norden Deutschlands gegen ein engagiertes Oldenburger Team mit 27:21.
Bernd Hohnstein/Andreas Hofmann