BUND-Ortsverband Bad Langensalza informiert:

Krötenrettung erfolgreich beendet

Donnerstag
28.04.2022, 14:42 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Auf eine überaus erfolgreiche "Krötensaison" in diesem Jahr können die Mitglieder des BUND-Ortsverbands Bad Langensalza und ihre Unterstützer zurück blicken. Von Anfang März bis Mitte April stellten sie wieder Krötenzäune am Böhmen und in Ufhoven am Kreisel Richtung Eisenach auf...

BUND unterstützte die Krötenwanderung (Foto: BUND) BUND unterstützte die Krötenwanderung (Foto: BUND)


Das ist jedes Jahr eine Arbeit, die keine Begeisterung bei den Mitgliedern hervorruft, da es eine wirklich schwere körperliche Arbeit, bei meist kaltem, feuchtem Wetter ist. Die Wanderung der Kröten fand erst relatv spät statt, da der März noch zu kalt und zu trocken war. Trotzdem waren die Eimer jeden Tag zu kontrollieren. Im vergangen Jahr wurden ca. 400 Kröten und einige Teichmolche gezählt. Das entsprach auch in etwa den Vorjahreszahlen. Es gab allerdings auch schon Jahre, in denen befürchtet werden musste, dass die Krötenpopulation am Böhmen ganz verschwindet.

Um so überraschter waren die Krötenretter in diesem Jahr, als die Zählung eine nahezu verdoppelte Zahl an Kröten (ca. 850), ca. 130 Teichmolche und sogar 6 Teichfrösche ergab. Wie lässt sich diese erfreuliche Zunahme an Tieren begründen?

Dazu stehen die BUND-Mitglieder mit dem Verein Amphibien- und Reptilienschutz in Kontakt. Vermutet wird bisher, dass die Kröten es der Pandemie verdanken könnten. Auf den Straßen waren einfach viel weniger Fahrzeuge unterwegs, denen die Tiere (auch auf ihrer Rückwanderung) zum Opfer fallen konnten. Welche Ursache es auch immer gibt, in diesem Jahr zeigte sich, dass die jahrelangen Bemühungen der Umweltschützer nicht umsonst waren.

Ein neues Problem trat jedoch auf den Plan. Der von Nordamerika nach Europa unfreiwillig eingewanderte Waschbär entpuppte sich am Böhmen als Krötenfeinschmecker. Er bediente sich an den mit Kröten teiweise gut gefüllten Eimern und betrachtete es als Festschmaus. Hier ist guter Rat teuer. Im nächsten Jahr soll mit den Jagdpächtern Kontakt aufgenommen werden, um ihren Rat dazu einzuholen.
Evelyn Höhn