Hirsch verfängt sich im Zaun

Rettung im Wildgatter Rockstedt

Montag
04.04.2022, 10:22 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Am Wochenende erhielt Silvio Dietzel, Besitzer des Affenparks in Straußberg einen Anruf von einem Wildgatterbesitzer aus Rockstedt im Kyffhäuserkreis.
Ein Damhirsch hatte sich mit seinem Geweih in einem Wildzaun verfangen...

Betäubter Damhirsch im Wildgatter in Rockstedt mit Teilen des Drahtzauns in seinem Geweih (Foto: S. Dietzel) Betäubter Damhirsch im Wildgatter in Rockstedt mit Teilen des Drahtzauns in seinem Geweih (Foto: S. Dietzel)


Durch das Zerren und Ziehen des Hirsches, wickelte sich das Metallgeflecht des Zauns immer enger um sein Geweih. Der Besitzer des Wildgatters fragte an, ob Silvio Dietzel den Halbschaufler in Narkose schießen könnte, um ihn dann von dem Fremdkörper zu befreien. Zusammen mit einer anwesenden Tierärztin wurde das ungefähre Gewicht des Tieres geschätzt und danach die dementsprechende Menge des Betäubungsmittels aufgezogen.

Das Tier in die Schussnähe zu bekommen, war nicht einfach. Vorsichtig näherte sich der Schütze dem Gehegezaun und wurde dabei von der cirka dreißig Tiere umfassenden Gruppe beobachtet.

Durch Anfüttern wurde das Damwild beruhigt und abgelenkt. Schließlich konnte der Betäubungsschuss gesetzt werden. Nach kurzer Zeit ging der Damhirsch in die Knie und schlief schließlich nach 15 Minuten ein. Mit einer Monierzange wurde der Draht Stück für Stück durchtrennt, bis das Tier wieder komplett befreit war.

Die Narkose ließ relativ schnell nach, so dass beobachtet werden konnte, ob sich das Tier wieder von alleine aufstellt und sicher läuft.

Wichtiger Hinweis
Silvio Dietzel ist einer der wenigen Besitzer, die eine bundesweite Erlaubnis zum Schießen mit Distanzinjektionswaffen besitzen. Er ist somit ausführungsberechtigt. Alle, die diese Berechtigung nicht haben, dürfen diese Tätigkeit nicht ausüben.
Tiere in Notsituationen können sehr wehrhaft sein und für den Menschen gefährlich werden, deshalb sollten sich nur geschulte Personen verletzten Tieren nähern.

Die Stadt Sondershausen hat den Affenwaldbesitzer schon des Öfteren zur Betäubung von Tieren beauftragt.