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Cui Bono – Wem nützt das?

Sonntag
20.02.2022, 17:53 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Diese Frage stelle ich mir nicht erst seit dem Ausbruch des Coronavirus. Viel mehr scheint es mir eine Grundsatzfrage zu sein, wenn es um menschengemachte Ereignisse aus der längst vergangenen oder aber aktuellen Menschheitsgeschichte geht. Ein Leserbrief in Ihren Nordthüringer Online-Zeitungen...


Aktuell bewegt viele, gerade in den östlichen Bundesländern die Frage wie weiter im „Ukraine-Russland-Konflikt? Das mag vielleicht mit meiner/unserer Vergangenheit und dem Aufwachsen in zwei unterschiedlichen gesellschaftlichen Systemen zu tun haben oder aber auch einem gesunden Misstrauen, wenn es um die Gleichschaltung von Medien und Politik bei einem solchen Thema geht.

Ich habe die Anführungszeichen mit Absicht gesetzt, um nicht erst durch das Fragezeichen die Frage aufzuwerfen, wessen Konflikt oder besser Interessen davon berührt werden. Um das Fragezeichen aufzulösen bin ich in die Vergangenheit gegangen, genauer dem 04.02.2015. An diesem Tag hielt George Friedmann eine Rede vor dem „Chicago Council on Global Affairs“. Sie werden fragen, wer ist Friedmann? Er wird als Geopolitik- und Sicherheitsexperte bezeichnet und gründete „Stratfor“, kurz umschrieben einen US-amerikanischen Informationsdienst. Er ist bestens vernetzt in Politik und Wirtschaft, sowohl was die Vergangenheit betrifft als auch aktuell.

In seiner Rede (https://www.youtube.com/watch?v=vln_ApfoFgw) vor dem Chicago Council ging er auf die Deutsch-Russischen Verhältnisse und die Interessen Amerikas insbesondere die verschiedenen Arten der Durchsetzung ein. Es empfiehlt sich das Video entweder im Original oder mit deutscher Übersetzung anzusehen oder aber in Textform (deutsch) nachzulesen.

Herausgreifen möchte ich einen Teil seiner Rede, dabei ging es um den Besuch des damaligen Oberbefehlshabers der US-Army Europe“ General Ben Hodges in der Ukraine. Dabei ging es sowohl um die Entsendung von US-Ausbildern in die Ukraine als auch die Aufrüstung der baltischen Staaten sowie Rumänien, Polen und Bulgarien mit Panzern, Artillerie und anderer Militärausrüstung. Wohl gemerkt 2015!

Sieben Jahre später entsprechen die Worte von Herrn Friedmann dem aktuellen politischen Szenario, inklusive der Tatsache, dass Deutschland am Nasenring durch die Weltpolitik geführt wird und amerikanische Interessen über das Wohlergehen Europas und einer politischen und wirtschaftlichen Annäherung an Russland gestellt werden. Ein wenig nachlesen oder Video schauen hilft, um zu verstehen, warum Nord Stream 2 den Amerikanern ein Dorn im Auge ist und dies von mittlerweile vielen europäischen Nachbarstaaten ähnlichgesehen wird. Leider ist aber zu viel europäisches Kapital in diese Pipeline geflossen, um sie einfach ad acta zu legen. Ist ein Kriegsereignis mit entsprechenden Sanktionen ein Versicherungsfall? Und wo bekommen wir unser Gas her, wenn die Pipeline in der Ukraine dicht gemacht wird … genau! Ich denke jedoch, das Thema Gas ist nur ein Nebenschauplatz …

Nie war der Gedanke so aktuell, Lesen bildet, und damit meine ich nicht unbedingt die fast ausnahmslos gleichgeschaltete deutsche Zeitungslandschaft. Wer sich die Mühe macht wird besser verstehen was seit Pearl Harbor in der Welt passiert (ist).

Das Internet vergisst nicht!

Ich hoffe, die politisch Verantwortlichen beginnen zu lesen und zu verstehen und suchen ein Weg raus aus der zunehmenden medialen, aber auch tatsächlichen Konfrontation, im Interesse der heutigen aber vor allem der nächsten Generationen.
Alexander Rathnau