Landrat besucht Bettenbauer

Besuch beim Zukunftspreisträger

Mittwoch
16.02.2022, 11:26 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Peter Grube aus Urbach hat den Zukunftspreis für nachhaltige und innovative Handwerksbetriebe in Thüringen in den Unstrut-Hainich-Kreis geholt. Seine Biobetten kurbeln den Tourismus in der Region an – auch den Landrat Harald Zanker und die Regionalmanagerin Rebecca Vangangelt überzeugt sein Konzept...

Die Kunden kommen aus ganz Deutschland, das Team und viele Materialien direkt aus der Region: Das innovative Konzept der Biobett Manufaktur, Gewinnerin des aktuellen Zukunftspreises der Handwerkskammer Erfurt, gefällt auch Landrat Harald Zanker und Regionalmanagerin Rebecca Vangangelt vom Regionalmanagement Nordthüringen. Am Montag haben sie gemeinsam die Thüringer Meistertischlerei und das Bettenstudio besichtigt. Hier übernachten auch Schlafgäste von nah und fern, die im Anschluss gerne die Region besichtigen. Dieses Angebot will Grube jetzt ausbauen.

„Unsere Region braucht Unternehmen wie dieses, weil sie Arbeitsplätze im ländlichen Raum erhalten und den Tourismus hier ankurbeln“, erklärt Rebecca Vangangelt. Als Regionalmanagerin des Unstrut-Hainich-Kreises vernetzt sie die ortsansässige Unternehmenslandschaft und kämpft gegen die Fachkräfteabwanderung aus den Landkreisen Unstrut-Hainich, dem Kyffhäuserkreis und dem Landkreis Nordhausen. Den Gewinner des Zukunftspreises besucht sie in Begleitung von Harald Zanker, Landrat des Unstrut-Hainich-Kreises.

Nicht nur die Mitarbeiter, auch die Materialien stammen aus der Region: Das Konzept hinter Peter Grubes Biobett überzeugt auch Harald Zanker, Landrat im Unstrut-Hainich-Kreis (rechts). (Foto: Biobett Manufaktur) Nicht nur die Mitarbeiter, auch die Materialien stammen aus der Region: Das Konzept hinter Peter Grubes Biobett überzeugt auch Harald Zanker, Landrat im Unstrut-Hainich-Kreis (rechts). (Foto: Biobett Manufaktur)


Materialien und Mitarbeiter aus der Region
Seine Werkstatt hat Grube selbst auf seinem heimischen Hof in Urbach errichtet. Hier beginnt auch der Besuch des Landrats und der Regionalmanagerin: Insgesamt elf Angestellte, darunter zwei Auszubildende, beschäftigt Grube in seiner Manufaktur. Alle stammen sie aus den umliegenden Dörfern oder sogar aus Urbach. „So ein kurzer Arbeitsweg ist doch beneidenswert“, findet auch Regionalmanagerin Rebecca Vangangelt.

Schon seit mehr als 20 Jahren entwirft und fertigt der Tischler- und Zimmerermeister Peter Grube von hier aus metallfreie und individuelle Massivholzbetten. Dabei bietet er seinen Kunden weit mehr als ein Bettgestell – auch Naturmatratzen, Lattenroste und weiteres Zubehör gehören zu seinem Konzept vom gesunden Schlaf. Mit dem eigens entwickelten Stecksystem ist jedes Bett in wenigen Minuten aufgebaut – ganz ohne Schrauben oder Werkzeug. Die Produkte sind extrem langlebig, sogar enkeltauglich. Das überzeugt nicht nur Privatpersonen, sondern auch das Gastgewerbe – vor allem im nachhaltigen Bereich.

Beeindruckend findet Landrat Harald Zanker auch den kurzen Weg der Materialien. Das Holz für Betten, Lattenroste und Nachttischschränkchen legt vom Sägewerk im Nachbarort Holzthaleben nur 8,4 Kilometer zurück, die Kissen- und Matratzenbezüge fertigt eine kleine sächsische Manufaktur nach Maß. Auch an regionalen Aktionen beteiligt sich der heimatverbundene Tischlermeister gerne, zum Beispiel der Initiative „Gemeinsam stark für unsere Region“ im Dezember. Auf dem Kunstmarkt in Friedrichsrode lässt er regelmäßig interessierte Gäste in seine Biobetten steigen. Seit vergangenem Jahr ist die Tischlerei als Teil des Nachhaltigkeitsabkommens Thüringen als nachhaltiges Unternehmen zertifiziert.

Eine erholsame Nacht im Bettenstudio verbringen
Über der Werkstatt liegt das sogenannte Bettenstudio, ein weitläufiger, heller Raum unter dem Dach, wo interessierte Kunden die verschiedenen Bett- und Matratzenmodelle Probeliegen und Weitgereiste sogar eine Probenacht verbringen können. Zum Frühstück spendieren Peter Grube und seine Frau Silke neben regionalen Spezialitäten auch Ausflugstipps in der Umgebung, was viele Gäste gerne annehmen. Auch Landrat Zanker testet die Betten gleich aus und findet: „Man liegt wirklich bequem!“
Dieses Angebot möchte Grube so bald wie möglich noch erweitern: Der Raum soll vergrößert, ein eigener Treppenaufgang und neue Sanitäranlagen angebaut werden. Die Idee gefällt auch Regionalmanagerin Vangangelt: „Eine wirklich außergewöhnliche Idee, die sogar Gäste anlockt – eine Win-Win-Situation für die ganze Region!“