Bodo Schwarzberg war auf dem 41.Südharz-Hunderter

Viermal kurz und zweimal lang

Dienstag
15.02.2022, 08:10 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der mittlerweile siebente Harz-Hunderter unter Corona-Bedingungen konnte trotz aller Einschränkungen stattfinden. Notfalls schrumpfend auf die zwei erlaubten Teilnehmer und spartanisch ohne jede Gaststättenversorgung – darauf mussten wir uns allerdings bei einigen der zurückliegenden sechs Ausgaben einstellen...

Glücklich sind sie dem Schlamm im Alten Stolberg entkommen: Zwei Teilnehmer des 41. Südharz-Hunderters auf den letzten Treppenstufen vor dem Erreichen der Heimkehle (ca. Kilometer 15).  (Foto: B.Schwarzberg) Glücklich sind sie dem Schlamm im Alten Stolberg entkommen: Zwei Teilnehmer des 41. Südharz-Hunderters auf den letzten Treppenstufen vor dem Erreichen der Heimkehle (ca. Kilometer 15). (Foto: B.Schwarzberg)

Beim 41. Südharz-Hunderter waren die Verhältnisse schon wieder etwas wandererfreundlicher als vor einem Jahr. Immerhin erholten sich wieder sechs Teilnehmer auf der Route von Nordhausen nach Halle über maximal 100 Kilometer.

Als Besonderheit hatten sich gleich vier von ihnen für eher selten begangene Teilstrecken entschieden: Mit Dieter Gülzow und Sirko Simon absolvierten zwei in Stadt und Landkreis Nordhausen wohnende Wanderer die Route Nordhausen-Alter Stolberg-Uftrungen über 18 bzw. Nordhausen-Questenberg über 30 Kilometer. Sie starteten am Sonnabend um 11:30 am Bahnhof Nordhausen gemeinsam mit den beiden 100 km-Aspiranten Dr. Christian Richter aus Jena und dem Wanderleiter.
Ein Eisleber und ein Hallenser Sporler hingegen hatten es hinsichtlich der gewählten Startzeit weniger komfortabel: Harald Thümmler musste zeitig aufstehen, da er mit uns bereits am Sonntagmorgen um 4.40 Uhr auf dem Marktplatz der Lutherstadt zum Frühstart verabredet war. Er hatte sich für die 31 Kilometer Eisleben-Halle-Nietleben entschieden. Christian Richter und ich hatten zu diesem Zeitpunkt bereits knapp 69 Kilometer in den Beinen. Wir trafen pünktlich auf unseren neuen Mitwanderer.

Zuvor war bereits ein Hallenser Wanderfreund zu uns Langstrecklern gestoßen: Er war kurz vor Mitternacht in den letztmöglichen Zug von Halle nach Wolferode bei Eisleben gestiegen und uns Langstrecklern von dort entgegengekommen. Zwischen Grillenberg und Hergisdorf, mitten im Ostharzer Wald, trafen sich gegen 2 Uhr 45 unsere Taschenlampenkegel. - Er wanderte mit uns über 41 Kilometer bis nach Halle.

Eine weitere Besonderheit dieser Tour waren die 50 Kilometer ohne Verpflegungsstelle und fast ohne Pause, die Christian Richter und der Wanderleiter zwischen der Gaststätte Zur Queste in Questenberg (km 30, 20 Uhr 30) und der Frühstücksgaststätte Strandhotel Aseleben (km 80, 7 Uhr) absolvieren mussten. Denn urlaubsbedingt hatte der Harzer Erlebnishof in Grillenberg geschlossen.

Zu den Erfolgen des 41. Südharz-Hunderters gehört, dass alle Gestarteten ihr jeweils gewünschtes Ziel erreichten. Auch das Wetter spielte mit: Nach wochenlangem Regen und Niesel beglückten uns tagsüber reichlich Sonne und in der Nacht der zunehmende Mond am meist wolkenarmen Himmel. Dafür mussten wir unter unseren Füßen verbreitet Schlamm, flüssige und gefrorene Pfützen sowie überfrierende Nässe ertragen, was die nachts mitunter drohende Eintönigkeit verhinderte. Im Alten Stolberg jedoch war die Schlammsituation stellenweise grenzwertig.

Ein glücklicherweise  nicht asphaltierter Weg zwischen Langenbogen und Köllme (etwa km 90): Schlamm und Pfützen auch außerhalb des Alten Stolbergs waren Markenzeichen des 41. Südharz-Hunderters.   (Foto: B.Schwarzberg) Ein glücklicherweise nicht asphaltierter Weg zwischen Langenbogen und Köllme (etwa km 90): Schlamm und Pfützen auch außerhalb des Alten Stolbergs waren Markenzeichen des 41. Südharz-Hunderters. (Foto: B.Schwarzberg)

Pünktlich um 12.30 Uhr erreichten wir am Sonntag zu Viert den S-Bahnhof Halle-Nietleben. Die Weiterwanderung nach Halle-Ammendorf (113 Kilometer) ersparten wir uns diesmal aus Zeitgründen.
Verglichen mit dem 38. Südharz-Hunderter vor genau einem Jahr, war es diesmal bis zu 30 Grad wärmer. Damals blühten statt Krokussen maximal Eisblumen. Auch die Einkehr in Gaststätten war im Februar 2021 nicht möglich, und wir kamen mit schneebedingt vielen Stunden Verspätung, im Gegensatz zur Technik auf Schienen aber, in Halle an.

Abschließend noch ein Hinweis an den zuständigen Wegewart: Der Stempel Harzer Wandernadel 214 im Alten Stolberg, kurz vor der Heimkehle gelegen, wurde von diversen Vandalen entwendet.

Der 42. Südharz-Hunderter findet bereits am 2. und 3. April statt. Nähere Auskünfte erhalten Interessenten unter bodo_schwarzberg@yahhoo.de
Bodo Schwarzberg