Es wird Zeit sich zu verabschieden, meint Olaf Schulze

Tschüß Corona, und komm nicht wieder!

Sonntag
13.02.2022, 11:00 Uhr
Autor
osch
veröffentlicht unter:
Die Inzidenzen steigen ins Unermessliche, die Krankenhäuser leeren sich. Die Gesundheitsämter haben die Kontaktnachverfolgungen der Infizierten praktisch aufgegeben, diese kurieren sich unterdessen unabhängig von ihrem Impfstatus selbst mit Schnupfenspray, Dampfbädern und Omas bewährten Heilmitteln. Kurz vor Einführung der allgemeinen Impfpflicht wird die Frage immer lauter: Wogegen soll die Impfpflicht denn sein? …

Versinkt Corona bald im Meer der Bedeutungslosigkeit wie hier die Sonne in der Ostsee? (Foto: oas) Versinkt Corona bald im Meer der Bedeutungslosigkeit wie hier die Sonne in der Ostsee? (Foto: oas)

Gegen die Delta-Variante oder eine noch ältere Erscheinungsform des Virus die wiederzukehren droht? Oder gegen die Omikron-Variante, die sich rasend schnell ausbreitet und über die ihre Entdeckerin, die südafrikanische Ärztin Angelique Coetzee, von europäischen Regierungen gebeten wurde, „öffentlich nicht zu erklären, dass es eine milde Erkrankung sei.“? Oder impfen wir prophylaktisch alle gegen irgendeine im nächsten Winter eventuell zu erwartende Variante?

Da in jüngster Zeit fünf engere Familienmitglieder die Infektion mit milden Verläufen überstanden haben, wage ich die Prognose: das Virus schwächelt derartig, dass man hoffen kann, es verabschiedet sich in die Sphären einer jährlich in der nasskalten Jahreszeit auftretenden Erkältungserscheinung. Ob durch das Impfen oder die geschickten Eindämmunsmaßnahmen der letzten und der amtierenden Bundesregierung vermag ich nicht zu sagen. Aber sie sollen es sich ruhig alle auf ihre Fahnen schreiben, die Spahn und Lauterbachs. Hauptsache, die Lockerungen gehen in raschem Tempo weiter und wir ignorieren das Ding endlich.

Ob allerdings der Talkmaster Karl Lauterbach, in dessen Fernsehsendung ja in den letzten Monaten auch immer häufiger prominente Fernsehstars wie Braymit lllner und Anne Soll aufgetreten sind, von seinem emsigen Warnen und Wehklagen ablassen wird, scheint nach wie vor fraglich. Er habe mal ausgerechnet, wie viele Menschen derzeit mit der Strategie Israels sterben würden, wenn Deutschland ähnlich lockern würde, wie es ja nicht nur in Israel, sondern in nahezu allen Ländern außer den Hardlinern Österreich und Deutschland praktiziert wird. Lauterbach kommt dabei „auf eine Quote von vielleicht 400, 500 Menschen, die in Deutschland täglich sterben würden, wenn wir diese Öffnungen so machen würden.“ Unklar ist bei dieser Rechnung nicht nur von welcher Virusvariante, sondern auch von welchem Zeitpunkt er ausgeht. Denn im März sind ja leider alle Ungeimpften tot, wie der beliebteste Politiker Deutschlands schon vor Monaten wusste. Im Oktober gab der damals noch designierte Gesundheitsminister in einer seiner Shows zu Protokoll, dass im Frühjahr „die meisten Ungeimpften von heute bis dahin entweder geimpft, genesen oder leider verstorben sind, denn das Infektionsgeschehen mit schweren Verläufen betrifft vor allem Impfverweigerer.“

Nun, einige leben angeblich noch, wie mir ein Freund erzählte, der gehört haben will, es gäbe noch ungeimpfte Mitbürger, irgendwo im Untergrund. Allerdings könnte diese Behauptung auch eine Verschwörungstheorie oder gar fake news sein. Auf Facebook würde ich so etwas nicht posten, wenn ich mein Freund wäre.

Gesundheitsorakel Lauterbach weiß jedenfalls im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk zu berichten, in Deutschland stürben derzeit täglich bereits zwischen 100 und 150 Menschen, was „immer noch zu viel“ sei. Er meint damit natürlich Coronatote, von denen jeder einzelne einer zu viel ist. Allerdings sind wir alle nach bisherigen Erkenntnissen nicht unsterblich und angesichts einer täglichen Anzahl von rund 2 500 - 2 600 Sterbefällen in Deutschland reihen sich die Coronatoten weit hinter Ursachen wie Altersschwäche, Krebs oder Herzrhythmusversagen ein.

Im Gegensatz zum Bundesgesundheitsminister scheint es einigen Landesvätern zu dämmern, dass die Bevölkerung ein wenig müde ist von den sich häufenden und häufig widersprechenden Verordnungen, Erlässen, Maßnahmen, Genesungszeiträumen sowie Eindämmungsversuchen, die offensichtlich die Ausbreitung der Omikron-Variante ebenso wenig aufhalten können wie die dritten oder vierten Impfungen.

In Bayern und Sachsen haben die Ministerpräsidenten Söder und Kretschmer begriffen, dass schon eine Pflichtimpfung fürs Gesundheits- und Pflegepersonal trotz gegenteiliger Beteuerungen eine verheerende Wirkung haben und genau den Zustand herbeiführen würde, gegen den alle Maßnahmen in den letzten zwei Jahren gerichtet waren: den Zusammenbruch des Gesundheitswesens.

Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow ist noch nicht so weit wie die beiden Kollegen, aber immerhin will er in seinem Reich die ständig mehr werdenden gesundheitsbewussten Spaziergänger nicht mehr kriminalisieren. Die Vorschrift, dass nur Standkundgebungen erlaubt sind, solle wegfallen, sagte er am Donnerstag. Seiner Meinung nach müsse es einen Weg geben, dass Menschen ihre Meinung zur Corona-Politik kundtun können, sprach er und verwies die Umsetzung an seine bislang etwas unglücklich agierende Parteigenossin und Gesundheitsministerin.

Einen eigenen Weg, ihre Meinung zur Corona-Politik kund zu tun haben inzwischen Tausende kanadische Truckerfahrer gefunden und damit ein Beispiel auch für ihre europäischen Kollegen gegeben, die in Frankreich und Belgien (unter Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5 Metern) beginnen die Straßen protestierend zu blockieren.

In Deutschland ist diese Form der Revolte noch nicht so populär, was unter anderem an den hohen Spritpreisen liegen könnte, doch der März rückt im Kalender mit großen Schritten näher und die Geschichtsbewanderten werden sich erinnern, dass vor 174 Jahren sogar in Deutschland Menschen auf die Straßen gingen, um einen ungeliebten Status quo zu beenden. Um zu vermeiden, dass man sich denen mit „gefanzerten Pahrzeugen“ entgegenstellen muss, sollten jetzt schleunigst Öffnungsschritte unternommen und die Alten und Kranken vor Ansteckung beschützt werden. Und nicht mehr die Jungen und Gesunden. Dann sollten wir zum Frühlingsanfang ein großes und friedliches Fest feiern können, wenn die Maßnahmen der Bundesregierung am 20. März planmäßig auslaufen und wir endlich unser richtiges Leben zurückbekommen.

Und du, Coronavirus, bist dazu nicht eingeladen und wirst, falls du denn trotzdem kommst, auf der Party mit Missachtung gestraft!
Olaf Schulze