Streuobstwiese Ebeleben

Auf der roten Liste

Mittwoch
19.01.2022, 11:33 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Begriff der Streuobstwiese ist weitgehend bekannt. Weniger bekannt ist vielleicht vielen Menschen, dass dieses charakteristische Element unserer Kulturlandschaft heute auf der Roten Liste der stark gefährdeten Biotoptypen Deutschlands steht...

In Thüringen sind Streuobstwiesen gesetzlich geschützt, da sie einer Vielzahl, teils seltener und geschützter Tierarten einen unersetzlichen Lebensraum bieten. Außerdem beherbergen sie viele, alte Obstsorten, die es zu erhalten gilt. Damit zwischen intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen auch Landschaftsstrukturen wie zum Beispiel Streuobstwiesen erhalten bleiben, sind regelmäßige Pflegemaßnahmen nötig.

Die Streuobstwiese bei Ebeleben (Foto: Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser) Die Streuobstwiese bei Ebeleben (Foto: Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser)


Die Diakonie Doppelpunkt Ebeleben bewirtschaftet eine Streuobstwiese westlich von Ebeleben. Über das Programm zur Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen (NALAP) beantragte sie eine Förderung, um die aufwendige Pflege der Altbäume auf der Streuobstwiese umsetzen zu können. Die fachliche Unterstützung bei der Beantragung und Projektumsetzung erfolgte durch die Natura 2000-Station Südharz/Kyffhäuser.

Die Pflegemaßnahmen haben das Ziel die alten Obstbäume durch einen Erhaltungsschnitt zu sichern und die Streuobstwiese durch Nachpflanzungen aufwerten zu können. Totholzanteile und vorhandene Baumhöhlen sollen dabei als Habitate für teils seltene Arten wie zum Beispiel Grünspecht, Neuntöter oder Hornissen erhalten werden.

Die Pflegemaßnahmen werden im Januar 2022 durch die Firma Gewässer- und Tiefbau Krumpholz umgesetzt. Die Förderung erfolgt mit Mitteln des Freistaates Thüringen und des Bundes aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes/Sonderrahmenplan Insektenschutz“ (GAK).