100. Geburtstag im Rolandhaus
Das Leben nehmen wie es kommt
Auf den ersten Blick sieht Herta Klein keinen Tag älter als 80 aus, tatsächlich feierte die Görsbacherin heute ihren 100. Geburtstag im Rolandhaus. Ihr Rezept zum Alt werden: das Leben nehmen, wie es kommt…
Viel frische Luft und etwas Maß halten, mehr „Tricks“ habe sie nicht weiterzugeben, erzählt das Geburtstagskind anlässlich ihrer kleinen Feier im Rolandhaus heute. Geboren wurde Frau Klein in Neustadtl in Böhmen, anno 1922. Im Sommer 1945 muss sie ihre Heimat verlassen. In offenen Wagons ging es zur „Verteilung“ nach Mitteldeutschland und die junge Frau fand sich am Rande des Südharzes wieder. In „Gerschbach“ lernte sie ihre große Liebe kennen, den Vater ihrer drei Kinder.
In der Landwirtschaft hat sie gearbeitet, erzählt die alte Dame, war immer draußen und hat das Leben an der frischen Luft genossen. „Ich habe gerne gearbeitet. Der eine oder andere Hexenschuss war dabei, aber an die denkt man nicht mehr. Man muss das Leben nehmen, wie es kommt. Ich habe mir gesagt: wenn ich die 100. schaffe dann ist gut, wenn nicht dann auch.“
Nach Görsbach hält sie bis heute Kontakt und in Leimbach wird sie als älteste Verpächterin geführt. Ihr Leben spielt sich inzwischen aber vor allem im Rolandhaus ab. Die letzten beiden Jahre waren nicht leicht, im Seniorenheim hat man Wert darauf gelegt, den Bewohnern im Innen viel zu ermöglichen, hat sich aber im Gegenzug nach außen deutlich abgeschottet. Auch wer heute zu Besuch kommen will, muss sich testen lassen, 2G hin oder her. Die harte Linie habe sich bewährt, sagt Pflegefachkraft Silvia Kuhnhardt, man habe bis heute keinen einzigen Coronafall unter den Bewohnern gehabt. Für Frau Klein sei vor allem der Wegfall der wöchentlichen Frisörtermine zu Beginn der Pandemie schwer zu verkraften gewesen, berichtet die Pflegerin. Die Dame legt Wert auf ein adrettes Erscheinungsbild, ob sie nun gerade Geburtstag feiert oder nicht und sie geht immer noch ein bis zwei mal die Woche alleine einkaufen.
100 Jahre und immer noch fit: Herta Klein mit ihren Kindern Hannelore und Hans-Werner (Foto: agl)
Zum ganz großen Jubiläum gönnte sich Frau Klein ein Gläschen Sekt im Beisein ihrer verbliebenen zwei Kinder Hannelore und Hans-Werner. Eine klein wenig feiern wolle sie, mehr nicht. Eine große Party mit den (Ur-) Enkelkindern ist im Moment ohnehin nicht durchführbar. Aber wenn sich die Görsbacher Dame so gut hält wie bisher, dann wartet sicher noch die eine oder andere Geburtstagsfeier auf die Familie.
Angelo Glashagel
Viel frische Luft und etwas Maß halten, mehr „Tricks“ habe sie nicht weiterzugeben, erzählt das Geburtstagskind anlässlich ihrer kleinen Feier im Rolandhaus heute. Geboren wurde Frau Klein in Neustadtl in Böhmen, anno 1922. Im Sommer 1945 muss sie ihre Heimat verlassen. In offenen Wagons ging es zur „Verteilung“ nach Mitteldeutschland und die junge Frau fand sich am Rande des Südharzes wieder. In „Gerschbach“ lernte sie ihre große Liebe kennen, den Vater ihrer drei Kinder.
In der Landwirtschaft hat sie gearbeitet, erzählt die alte Dame, war immer draußen und hat das Leben an der frischen Luft genossen. „Ich habe gerne gearbeitet. Der eine oder andere Hexenschuss war dabei, aber an die denkt man nicht mehr. Man muss das Leben nehmen, wie es kommt. Ich habe mir gesagt: wenn ich die 100. schaffe dann ist gut, wenn nicht dann auch.“
Nach Görsbach hält sie bis heute Kontakt und in Leimbach wird sie als älteste Verpächterin geführt. Ihr Leben spielt sich inzwischen aber vor allem im Rolandhaus ab. Die letzten beiden Jahre waren nicht leicht, im Seniorenheim hat man Wert darauf gelegt, den Bewohnern im Innen viel zu ermöglichen, hat sich aber im Gegenzug nach außen deutlich abgeschottet. Auch wer heute zu Besuch kommen will, muss sich testen lassen, 2G hin oder her. Die harte Linie habe sich bewährt, sagt Pflegefachkraft Silvia Kuhnhardt, man habe bis heute keinen einzigen Coronafall unter den Bewohnern gehabt. Für Frau Klein sei vor allem der Wegfall der wöchentlichen Frisörtermine zu Beginn der Pandemie schwer zu verkraften gewesen, berichtet die Pflegerin. Die Dame legt Wert auf ein adrettes Erscheinungsbild, ob sie nun gerade Geburtstag feiert oder nicht und sie geht immer noch ein bis zwei mal die Woche alleine einkaufen.
100 Jahre und immer noch fit: Herta Klein mit ihren Kindern Hannelore und Hans-Werner (Foto: agl)
Zum ganz großen Jubiläum gönnte sich Frau Klein ein Gläschen Sekt im Beisein ihrer verbliebenen zwei Kinder Hannelore und Hans-Werner. Eine klein wenig feiern wolle sie, mehr nicht. Eine große Party mit den (Ur-) Enkelkindern ist im Moment ohnehin nicht durchführbar. Aber wenn sich die Görsbacher Dame so gut hält wie bisher, dann wartet sicher noch die eine oder andere Geburtstagsfeier auf die Familie.
Angelo Glashagel