Erneute Kundgebung gegen die Coronamaßnahmen in Bad Langensalza

Wieder auf der Straße

Sonntag
02.01.2022, 20:15 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
„The same procedure as last year“ ist man angesichts der erneuten Protestkundgebung gegen die Coronamaßnahmen der Regierungen vor der Marktkirche heute Nachmittag in Bad Langensalza zu sagen geneigt. Doch es gab auch signifikante Unterschiede zum letzten Termin …

Ruhiger Nachmittag für die Polizisten (Foto: oas) Ruhiger Nachmittag für die Polizisten (Foto: oas)

Zur ersten Protestveranstaltung des neuen Jahres hatten sich deutlich weniger Langensalzaer eingefunden als bei der letzten am vierten Advent. Schätzungsweise zwischen 150 und 200 Menschen waren heute gekommen, um ihrer Ablehnung einer Impfpflicht und der, aus ihrer Sicht, diskriminierenden Anordnungen für Ungeimpfte Ausdruck zu verleihen. Da half es natürlich und führte zu Applaus, dass Versammlungsleiter Marius Franke die Zahlen des Robert-Koch-Institut aus einem der letzten Wochenberichte der Einrichtung verlas, nach denen wesentlich mehr bereits geimpfte Personen auf deutschen Intensivstationen mit Covid-Symptomen lagen als ungeimpfte. Oder dass der anerkannte Virologe Hendrik Streek der Meinung sei, dass eine Impfung, die aller drei Monaten aufgefrischt werden müsse, keinen wirklichen Schutz böte.

Am Brunnenrand vor der Kirche wurden die Friedenslichter in Kerzenform wieder entzündet und abgestellt. Eine reichliche dreiviertel Stunde lang standen die Teilnehmer danach wie gewohnt unter Einhaltung des Mindestabstands in kleinen Gruppen und lauschten Franke oder den Rednern, die sich am offenen Mikrofon an die Anwesenden wandten. Wichtig war dem Anmelder der Versammlung immer wieder zu betonen, dass der Protest friedlich bleiben müsse und keinerlei Gewalt oder auch nur deren Androhung toleriert würde. „Wir wollen keine Krawallos hier, wie sie in anderen Thüringer Städten aufgetreten sind. Und wir wollen keine Massendemos, sondern den Austausch der Bewohner unseres Kreises fördern.“

Franke kündigte an, aus diesen allsonntäglichen Protestkundgebungen eine Bürgerinitiative gründen zu wollen, die sich in der Stadt einbringen kann. Am nächsten Sonntag soll dann eine Delegation der Veranstalter symbolisch das Friedenslicht zur Bergkirche zurücktragen. Die Versammlung wird aber wie gewohnt vor der Marktkirche und ohne Spaziergang abgehalten.

Auch heute wieder war ein größeres Polizeiaufgebot in die historische Altstadt gekommen, hielt sich aber wie schon bei vergangenen Zusammenkünften dezent im Hintergrund. Eine Gegendemonstration hinter dem Rathaus mussten die Beamten dieses Mal nicht absichern, denn es hatten sich keine Verfechter der Regierungspolitik und der Coronamaßnahmen vor der großen Weihnachtskrippe aufgebaut. Vorsichtshalber stand auch ein Einsatzwagen der Thüringer Polizei dort, in dem die Beamten einen stressfreien Sonntagseinsatz absolvierten.
Olaf Schulze