Thüringer HC

Mit Heimsieg ins Jahr 2022 starten

Donnerstag
30.12.2021, 18:42 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Der erste Teil der Aufgabe ist gelöst: In Neckarsulm hat der THC ein Zeichen gesetzt und mit dem Auswärtssieg seinen Anspruch auf Platz drei unterstrichen. Jetzt heißt es am ersten Sonntag im neuen Jahr in der Salza-Halle zwar ohne Zuschauer, nachzulegen...

Trotz fehlenden Publikums muss der Heimvorteil am Sonntag,, den 02.01.2022 um 15:00 Uhr die Punkte sichern. Das Ziel muss lauten: mit einem Sieg eine Serie zu starten, gegen den VfL Oldenburg, den BSV Sachsen Zwickau und Buxtehuder SV. Dann muss der THC zu den Favoriten Borussia 09 Dortmund, bevor beim VfL Waiblingen der Einzug ins FINAL4 auf der Tagesordnung steht. Der Januar hat es für den THC in sich.

Rückblick:
Mit einem Sieg beendete der Thüringer HC das Sportjahr 2021. Damit verteidigte die Mannschaft den dritten Tabellenplatz. Da die direkten Verfolger ihre Punkte nicht mitnehmen konnten, liegen nun drei Punkte zwischen dem THC und den Platzierten auf den Plätzen 4 bis 6. Buxtehude, aktuell Vierter, fehlt jedoch noch ein Spiel.
Das war ein ganz wichtiger Auswärtssieg, festgemacht mit einer guten Abwehrleistung und einer überzeugend agierenden Laura Kuske im Tor. Was die Mädels an vergebenen Chancen im Angriff fabrizierten, war zu viel für ein Spiel.

Da hatte der THC wohl auch ein bisschen Glück, dass die Neckarsulmer Spielmacherin Lynn Knippenborg bei den Gastgebern nicht dabei war. Zwei so verschiedenen Halbzeiten muss man klar analysieren, 17 Tore in Halbzeit eins, so viele wie in dieser Saison noch nie. Nur 11 Tore in der zweiten Hälfte weisen darauf hin, dass da noch viel Redebedarf besteht. Über Silvester sollte besser nicht zu lange gefeiert werden. Vier Versuche brauchte das Team von Herbert Müller, um gegen Sport-Union Neckarsulm den ersten Treffer zu erzielen und auch sonst blieben so einige Chancen liegen. Die Abwehr stand gegen Neckarsulm sicher und agierte offensiv. Früh wurde gestört und aggressiv verteidigt.

Zum Spiel:
Der VfL Oldenburg ist eine Überraschungsmannschaft und trotz des derzeitigen Tabellenplatzes nicht zu unterschätzen. So gewann der VfL gegen Buxtehude und Blomberg. Verlor mit jeweils nur einem Tor gegen Leverkusen und Metzingen. Aktuell rangiert der VfL Oldenburg auf dem 10. Tabellenplatz, hat sich mit dem Sieg gegen die Vipers von Bad Wildungen (33:27) im Eurosport-Spiel erst einmal vom Tabellenende frei gemacht. Die kommen deshalb mit Selbstbewusstsein und sind verdammt ernst zu nehmen. “Oldenburg ist eine sehr unangenehme Mannschaft,”, beginnt Herbert Müller seine Einschätzung und setzt sogleich fort: “die speziell einen sehr interessanten Trainer hat, der immer wieder was versucht. Gerade gegen stärkere Mannschaften oft ins Sieben-gegen-Sechs geht, sich immer wieder was einfallen lässt, um den Gegner zu stören. Von daher müssen wir mit den wenigen Trainingseinheiten sehr gut vorbereitet sein.”
Von der Platzierung her ist der Thüringer HC der Favorit. Ob man das mit Blick auf die Personalsorgen sein wird, ist nur schwer vorherzusagen. “Ich hoffe, dass wir gut ins neue Jahr starten.”, so der sportlich orientierte Wunsch des THC-Cheftrainers.

Der VfL Oldenburg hat mit Kathrin Pichlmeier eine Scoorerin, die genau so viele Tore bisher erzielte wie Lamprini Tsakalou (54). Auf ihr liegt der Fokus des Trainers: "Wir müssen in erster Linie auf Kathrin Pichlmeier auf der linken Rückraumseite achten, die durch ihre enorme Wurfgewalt aus dem Rückraum besticht. Die auch von zehn-elf Metern eine Mannschaft abschießen kann.” Deren Angriffsstärke früh zu stören und ihre Wirkungskreise einzuschränken, soll ein Rezept sein. Aus einer kompakten, aggressiven Deckung heraus will soll der Spielaufbau erfolgen. Gegen die Sport-Union Neckarsulm funktionierte das streckenweise gut.
Der VfL, auf Platz 10 der Tabelle, hat nur 12 Tore weniger geworfen als der THC. Der Angriff ist die größte Baustelle der Thüringer Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf. Da tut es gut, dass mit Jennifer Rode eine Alternative im rechten Rückraum in das Team zurückkehrt. Besonders im Tor lastet nun viel Druck auf den Schultern von Laura Kuske, auch wenn Carmen Berndt als Unterstützung in den Bundesligakader nachrückt.

Die letzten zehn Begegnungen entschied der Thüringer HC für sich. So richtig knapp wurde es im letzten Jahr, als die Thüringerinnen erst nach einem Treffer von Beate Scheffknecht in letzter Sekunde mit 30:29 nach Hause fahren konnten. Das Rückspiel in der eigenen Halle endete im Februar diesen Jahres mit 27:22 für den Gastgeber. Das Ergebnis spiegelte den Spielverlauf nicht wieder. Oldenburg ist nach Ansicht von Herbert Müller ein Gegner, der durch “mannschaftliche Geschlossenheit auf allen Positionen besticht”. Mehr Zweikämpfe zu gewinnen, vor allem die leichten Chancen nicht liegen zu lassen und schnell im Umschaltspiel den Erfolg zu suchen, ist ein Wunsch des THC-Coachs.
Spiele wie jetzt gegen die Norddeutschen sind für den THC die derzeit wichtigsten und sie werden den weiteren Kurs bestimmen, ganz abgesehen davon, was Corona uns noch bringen wird.

Aktuell geht es in der Salza-Halle ohne Zuschauer in der Bundesliga weiter. Die Fans der "Roten Wand" fehlen der Mannschaft und Herbert Müller hofft, dass aus der Salza-Halle bald wieder die Handballhölle, eine Festung des THC, werden wird.

Zum Kader:
Der Kader wird wohl derselbe sein wie im Auswärtsspiel gegen Neckarsulm. Carmen Berndt und Lucy Gündel rücken in den Bundesligakader nach.

HaJo Steinbach/Bernd Hohnstein