Sie sind flexibel und wendig, unkompliziert bei der Parkplatzsuche und günstig im Unterhalt: Motorroller. Damit die praktischen Zweiräder eine lange Lebensdauer haben, ist nicht nur die richtige Pflege wichtig, sondern auch eine regelmäßige Wartung...
Der E-Roller: Mehr Aufwand in der Anschaffung, weniger Aufwand bei der Wartung. (Foto: Peugeot Motocycles)
Jan Breckwoldt, Geschäftsführer von Peugeot Motocycles, weiß: Ein Roller, der einem jährlichen und gründlichen Check-up unterzogen wird, kann ein hohes Alter erreichen und eine Laufleistung von über 100.000 Kilometern meistern. Nebenbei bedeutet eine regelmäßige Kontrolle natürlich auch Sicherheit – so weiß man, dass alles in Ordnung ist.
Check-up nach Plan
Für jeden Motorroller gibt es vom Hersteller einen Wartungsplan. Oft werden Intervalle von 500 Kilometern, 1.000 Kilometern, 5.000 Kilometern und 10.000 Kilometern angegeben, bei denen jeweils ein Check-up fällig ist. Die Wartungsintervalle variieren jedoch je nach Hersteller und Modell. Doch auch wenn die Laufleistung nicht erreicht wurde: Einmal im Jahr sollte der Roller auf die wichtigsten Funktionen hin überprüft werden.
Die wichtigsten Checks auf einen Blick
Allgemein gilt: Alle 500 Kilometer werden Reifendruck und Ölstand kontrolliert sowie gegebenenfalls die Antriebsriemen gereinigt und gewartet.
Nach 1.000 Kilometern fällt ein Ölwechsel an, bei Bedarf wird auch der Ölfilter gewechselt ebenso wie die Bremsflüssigkeit. Darüber hinaus werden die Reifen auf den Reifendruck, Profiltiefe und Beschädigungen hin untersucht und der Benzinhahn auf Dichtigkeit überprüft. In die Kontrollen fallen darüber hinaus auch die Bremsanlage, die Leerlaufdrehzahl und die Beleuchtung.
Um das Lenkkopflager nach 1.000 Kilometern zu überprüfen, sollte der Roller auf einem Ständer stehen, sodass das Vorderrad frei in der Luft schwingen kann. Jan Breckwoldt: Das Lenkkopflager wird kontrolliert, indem man den Lenker links und rechts bis zum Anschlag schwingt. Er sollte sich leicht bewegen lassen. Ist der Lenker zu schwergängig, werden die Lenkkopflager gelockert, ist zu viel Spiel, werden sie nachgezogen. Hierbei ist wichtig, nicht zu fest zu ziehen, da das recht schnell das Lager beschädigen kann.
Ist mit dem Roller die 5.000er-Kilometermarke erreicht, wird üblicherweise eine erneute Wartung fällig. Untersucht und bei Bedarf instandgesetzt werden hier die Kraftstoffleitungen, das Ventilspiel, die Steuerkette (4-Takter), Radlager und Radzentrierung. Zudem heißt es: Luftfilter wechseln und Vergaser reinigen.
Wer 10.000 Kilometer mit dem Roller unterwegs war, benötigt zusätzlich zur Prüfung der üblichen Verschleißteile einen Wechsel der Zündkerzen und des Gabelöls sowie eine Kontrolle der Fahrzeugaufhängung und des Rahmens.
Wartungsarm: der Elektroroller
Im Vergleich zu Modellen mit Verbrennermotoren sind Elektroroller deutlich wartungsärmer. Doch auch hier sollten gemäß Laufleistung des Wartungsplanes oder spätestens einmal im Jahr sicherheitsrelevante Bauteile wie Reifenzustand und Bremsanlage mit Bremsbelägen, Bremsscheibe, Bremsflüssigkeit und Schlauch kontrolliert werden. Auch eine Inspektion der Beleuchtung mit Bremslicht, Blinker und Frontlicht sowie eine allgemeine Sichtkontrolle nach Schäden sind ratsam. Zudem sollten die Akkus auf Funktion und Zustand geprüft werden. Trotz Schutz kann es vorkommen, dass nach Regenfahrten oder langen Standzeiten Wasser in die Akku-Fächer eingedrungen ist. Ein Blick auf die umliegenden Kabel ergibt: Sitzen sie fest genug? Sie sollten nicht aus der Steckverbindung herausrutschen. Da keine Öl- oder Kühlmittelkreisläufe vorhanden sind, entfallen diese Arbeiten und Kontrollen.