Gelenkbus getestet

Landkreis will E-Busflotte ausbauen

Donnerstag
09.12.2021, 11:10 Uhr
Autor
red
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Der Landkreis plant, seine Busflotte um ein neues Elektrofahrzeug zu erweitern. Zu diesem Zwecke testete man heute einen E-Gelenkbus. Das Fahrzeug soll perspektivisch vor allem den Schülerverkehr in der Region entlasten...

Der Landkreis erprobte heute einen E-Gelenkbus und will perspektivisch den Schülerverkehr entlasten (Foto: agl) Der Landkreis erprobte heute einen E-Gelenkbus und will perspektivisch den Schülerverkehr entlasten (Foto: agl)

Der Landkreis Nordhausen verfügt mit sechs Fahrzeugen über die größte Elektrobusflotte in Thüringen und plant nun, diese noch weiter auszubauen. Zu Testzwecken kam heute morgen ein entsprechendes Fahrzeug des Herstellers MAN zum Probeeinsatz.

Der Unterschied zum normalen Bus liegt vor allem in der Länge und damit in der Kapazität. Mit einem weiteren Gelenkbus könne man auf stark beanspruchten Fahrten den Bedarf so mit einem einzigen statt mit zwei Bussen und zwei Fahrern abdecken, erklärte Landrat Matthias Jendricke. Im Verkehr bestimme "die Spitze den Bedarf" und die habe man vor allem im Schülerverkehr. In Sollstedt etwa wird zur Zeit ein Schulgebäude komplett saniert, die Schüler müssen auf Niedergebra ausweichen. Dort fahren nun zu Schulstart und -ende gleich drei Busse gleichzeitig ab, es drängt sich dicht und diese Situation möchte man gerade in diesen Tagen eigentlich lieber vermeiden.

Rund 700.000 Euro würde eine Neuanschaffung kosten, wobei man damit rechne das der Freistaat rund 80% der Kosten übernehmen werde, so der Landrat weiter, womit sich die Anschaffungskosten für den Landkreis relativieren würden.

Sollte der Zukauf in die Wege geleitet werden, wird sich das neue Fahrzeug in einigen Details von dem heute getesteteten Bus unterscheiden. Zum einen ist eine ordentliche Ausschreibung vorgesehen, der Zuschlag muss also nicht zwingend an den Hersteller MAN gehen. Außerdem müsse man das Interieur für den Betrieb im regionalen Einsatz anpassen. Sprich: mehr Sitze und komfortablere Polster.

Die bisherigen Erfahrungen mit den im Einsatz befindlichen E-Bussen seien gut, sagt Torsten Schwarz (hinten rechts) (Foto: agl) Die bisherigen Erfahrungen mit den im Einsatz befindlichen E-Bussen seien gut, sagt Torsten Schwarz (hinten rechts) (Foto: agl)


Die nötige Infrastruktur zur Ladung und Wartung der Elektrofahrzeuge ist nach der Anschaffung der bereits im Einsatz befindlichen sechs E-Busse im Kreis vorhanden. Mit den neuen Bussen habe man "gute Erfahrungen" gemacht, sagt der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe, Torsten Schwarz. Auch den vergleichsweise kalten und schneereichen Winter hätten die Busse gut durchgestanden und dabei die Reichweite geliefert, die man erwarte. Die Zahl der Gelenkbusse würde mit einer Neuanschaffung von vier auf fünf steigen. AKtuell sind zwei Gelenkbusse im Stadtverkehr und zwei im regionalen Betrieb unterwegs. Insgesamt verfügt der Kreis über 50 Busse.
Angelo Glashagel


E-Gelenkbus