Zwei Leader-Projekte auf Burg Hohnstein

Den Namen des Drachen erforschen

Freitag
19.11.2021, 15:30 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
In Zusammenarbeit mit der RAG Südharz hat der Landkreis Nordhausen in diesem Jahr zwei Leader-Projekte auf der kreiseigenen Burgruine Hohnstein in Neustadt/Harz umgesetzt, um den Besuch für Einheimische und Gäste noch abwechslungsreicher zu gestalten... 

Landrat Matthias Jendricke kam in farblich passenden Schuhen zum neuen Infokasten auf der Burg. Neben ihm sein Stellvertreter in Fragen Leader-Projekte, Harztors Bürgermeister Stefan Klante (Foto: oas) Landrat Matthias Jendricke kam in farblich passenden Schuhen zum neuen Infokasten auf der Burg. Neben ihm sein Stellvertreter in Fragen Leader-Projekte, Harztors Bürgermeister Stefan Klante (Foto: oas)

Im Eingangsbereich gibt nun eine Tafel eine Übersicht der Burganlage sowie Informationen zur Geschichte der Burg und der Grafen Hohnstein. Außerdem konnte durch die Agentur Artistil eine spielerische, erlebnisorientierte Entdeckungstour für Kinder auf der Burgruine installiert werden, um gerade für diese entdeckungsfreudige Besuchergruppe die Besichtigung der Burgruine Hohnstein spannender zu gestalten. 

Mit einem kleinen Rätselheft können die jungen Forscher den Namen des Burgdrachen herausfinden, wenn sie nun auf dem Gelände versteckte Tafeln finden und dort ihre Hefte anlegen und mit einem Bleistift den Buchstaben freirubbelnd. Ins Burgverlies können sie dabei glücklicherweise nicht mehr fallen. Aber bestaunen können alle Besucher den letzten Inhaftierten in mehreren Metern Tiefe dank des Engagements des Hohnsteiner Mittelaltervereins.

In einem zweiten Leader-Vorhaben konnte der Landkreis Nordhausen zur Verkehrssicherung  eine weitere denkmalpflegerische Maßnahme umsetzen - den Rückbau des oberen Mauerbereiches der nördlichen Außenwand der ehemaligen Kapelle in der Vorburg. Aus statischen Gründen war dieser Rückbau erforderlich, denn die Mauer hatte sich zuletzt nach dem ausgeprägten Winter stark geneigt. Diesen Rückbau übernahm die Firma Denkmalplan). 

Außerdem wurde im Eingangsbereich am zweiten Tor der Unterburgumwehrung das Wappen des Landkreises erneuert. Das vorhandene Wappen war stark beschädigt, nicht mehr erkennbar und auch die Verkehrssicherheit direkt über dem Eingangstor zur Burganlage war nicht mehr gegeben. Um eine ausreichende Witterungsbeständigkeit und ein stimmiges Gesamtbild zu erreichen, wurde das Wappen aus Rotsandstein durch den Steinmetzbetrieb Fehling neu gefertigt und montiert. 

Im vom Mittelalterverein liebevoll hergerichteten Verlies hat es sich der letzte Insasse bequem gemacht (Foto: oas) Im vom Mittelalterverein liebevoll hergerichteten Verlies hat es sich der letzte Insasse bequem gemacht (Foto: oas)

Die dritte Maßnahme, die im Rahmen des Leader-Projekts umgesetzt werden konnte, ist die Reparatur bzw. teilweise Erneuerung der Geländer auf der Burgruine. Die bestehenden Holzgeländer, die sich in verschiedenen Bereichen der Burganlage befinden, bestand in Teilen ein dringender Reparatur- und Erneuerungsbedarf, um entsprechende Bereiche abzugrenzen und eine Absturzsicherung zu erreichen. Auch an zwei Treppenaufgängen wurde das bestehende verwitterte Holzgeländer erneuert. Diese Arbeiten führte die Service Gesellschaft des Landkreises selbst aus. 

Insgesamt wurden fast 45.000 Euro investiert, wovon die Europäische Union über das LEADER-Projekt knapp die Hälfte förderte (21.400 Euro).

Landrat Matthias Jendricke bedankte sich beim Leader-Management seiner Verwaltung sowie bei allen beteiligten Firmen und Mitarbeitern, dem Hohnsteiner Mittelalter-Verein, sowie beim Burggasthof und Tourist-Info Neustadt

Ziel des Landratsamtes ist es, weitere Besucher für die Burgruine Hohnstein zu begeistern und ihre Verweildauer zu erhöhen. Das Projekt steht im Einklang mit der Weiterentwicklung des naturnahen, nachhaltigen Tourismusangebots in der Region. Neustadt als ausgezeichneter Heilklimatischer Luftkurort inmitten des Naturparks Südharz bietet zudem ein attraktives Wanderwegnetz, in dem die Burgruine Hohnstein ein gut erreichbares Ziel ist. Durch das neue Angebot wird der Besuch der Burganlage insbesondere für Familien noch attraktiver. 

Die Burgruine Hohnstein liegt am zertifizierten Qualitätswanderweg Südharzer Dampflok Steig, der 2018 ebenfalls im Rahmen einer Leader-Förderung ausgewiesen werden konnte. So greifen nun die Leader-Vorhaben ineinander und werten den Südharz als Ausflugs- und Reiseziel auf - ergänzt durch die denkmalpflegerischen Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren über Landesförderungen realisiert werden konnten.

So flossen in 2019/20 insgesamt mehr als 350.000 Euro in die Burganlage, damit wurde u.a. die nördliche Mantelmauer vor der Oberburg voll saniert und damit der Zugangsweg zur Oberburg gesichert. Der Hang hinter dem Burgbrunnen ist nun durch Stahlnetze abgesichert und das Burgverlies über einen neuen Besuchersteg wieder zugänglich, was dem Mittelalterverein erlaubte, das Verlies noch ein wenig auszuschmücken.