Eine Klarstellung zum eigenen Beitrag von Daniel Holzhause

Einordnung von Kritik und Lob

Donnerstag
18.11.2021, 07:35 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Vorgestern veröffentlichten wir an dieser Stelle den offenen Brief des Ellrichers Daniel Holzhause, der auf großes Interesse stieß und von vielen Lesern im nnz-Forum und außerhalb diskutiert wurde. Heute folgt eine Klarstellung des Autors zu seinen Gedanken...

Klarstellung zu „Kann das alles richtig sein?“
Zunächst möchte ich allen interessierten Menschen, welche sich in die Diskussion eingebracht haben, dafür danken, dass sie sich die Zeit genommen haben. Selbstverständlich habe ich mich über den überwiegenden Zuspruch gefreut, kann aber auch abstruse Unterstellungen und Fehlinterpretationen ertragen – KEINE ANGST!

Ich möchte darauf hinweisen dürfen, dass ich diverse Anliegen im Zusammenhang mit geschilderten Geschehensabläufen bzw. Tatsachenberichten in den letzten Monaten bis in den Petitionsausschuss des Landtages getragen habe und ein verwaltungsrechtliches Widerspruchsverfahren im Gang befindet, weshalb sich eine Veröffentlichung bisher schlichtweg verbat.
Da seitens des Landesverwaltungsamtes hinsichtlich des Widerspruchsverfahrens seit Monaten nicht (re-)agiert wird und der Petitionsausschuss des Landtages ebenfalls keinerlei Handlungsbedarf sieht, kann mir das nun auch egal sein, weil dies lediglich eine Vermutung meinerseits bezüglich Funktionalität und Rechtstreue einzelner Behörden im Freistaat Thüringen bestätigt (für die ganz Schlauen: dies bedeutet nicht, dass ich auf etwaige Ansprüche auf rechtliche Klärung verzichte).

Nun noch einmal zum Kern:
Mein Verweis auf die neuere Geschichte Deutschlands war keinesfalls unbedacht gewählt. Man darf mir gern unterstellen, dass meine Kritik an insbesondere grüner Ideologie überzogen bzw. unpassend war. Ich trete jedoch keinen Millimeter von meinen Äußerungen zurück, weil vor allem Bildungsstand und beruflicher Werdegang einzelner Führungskräfte dieser Organisation höchst interessant sind (Frau Roth, Frau Göring-Eckardt, etc.). Weiterhin möchte ich ganz deutlich sagen, dass bei genauer Betrachtung der Jahre 1929-1989 (Auszug neuerer deutscher Geschichte, incl. die der DDR) die Infragestellung des Freiheits- und/oder Gleichheitsbegriffes jeweils der Beginn einer Entwicklung war, die am Ende in eine Katastrophe führte. Menschen, welche nicht blind der Herde hinterherliefen, wurden unterdrückt, stigmatisiert und eingesperrt – und auch ermordet. Im Regime der NS-Diktatur endete diese Entwicklung darüber hinaus im Völkermord an Millionen Menschen in Europa. Daher werden sich die Mitglieder des parlamentarischen Rates bei der Erarbeitung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland und dessen Verabschiedung genau die Sensibilität hinsichtlich diverser Freiheiten des Individuums zu eigen gemacht haben, die ich heute stellenweise vermisse. Dies hängt möglicherweise auch damit zusammen, dass meine Großelterngeneration, zu der Menschen wie Willy Brandt, Helmut Schmidt, Helmut Kohl, Richard von Weizsäcker, Hans-Dietrich Genscher, etc. gehörten, inzwischen verstorben ist.

Äußerst interessant ist festzustellen, dass sich der eine oder andere der tapferen Kämpfer gegen ‚rechts‘, welche ihrer persönlichen Freiheit durch grundsätzliche Missachtung von Staatlichkeit, Zerstörung fremden Eigentums, sämtlicher Tatbestände der Körperverletzung, Verleumdung, Nötigung, etc., etc. ohne jegliche Kenntnis der Sachlage Ausdruck verleihen, dazu hinreißen lässt, mich rechts-außen zu verorten, wo ich dann auf Frau Wagenknecht treffen soll???
Dabei belief sich mein Anliegen mit Veröffentlichung meines Artikels nicht mehr und nicht weniger darauf, endlich einen Diskurs über die willkürliche Missachtung o.g. individueller Freiheiten in Gang zu setzen, die genau diesen Menschen doch so wichtig sind (Connewitz, Kreuzberg, Schanzenviertel, usw.).

Besonders mutig empfand ich dies nicht, da ich eingangs auf meine Verpflichtungen gegenüber dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und damit gegenüber den Menschen in diesem Land und in meiner Heimat hingewiesen habe. Trotzdem nochmals vielen Dank für die anerkennenden Worte!
Abschließend möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich mich an dieser Stelle ausschließlich als kommunaler Mandatsträger äußere und meine Ausführungen keinerlei Rückschlüsse auf die anderen Mitglieder der CDU-Fraktion im Ellricher Stadtrat, auf den Bürgermeister der Stadt Ellrich und im Besonderen auf meine berufliche Tätigkeit zulassen.
Daniel Holzhause