Preußen-Trainer Thomas Wirth vor dem Match gegen Schleiz

„Wir werden immer wieder zurückgeworfen"

Freitag
29.10.2021, 10:15 Uhr
Autor
osch
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Thomas Wirth hat es in diesen Tagen nicht leicht. Der Trainer des Thüringenligisten Preußen Bad Langensalza erlebt eine Achterbahnfahrt seiner Mannschaft durch die Liga, auf die er kaum Einfluß nehmen kann. Vor dem Spiel gegen Schleiz sprach Olaf Schulze mit ihm über fehlende Konstanz, den Kader und die Liga...

Thomas Wirth trainiert seit 2018 den Thüringenligisten FESV Preußen Bad Langensalza (Foto: privat) Thomas Wirth trainiert seit 2018 den Thüringenligisten FESV Preußen Bad Langensalza (Foto: privat)

Reichten vor zwei Wochen fünf starke Minuten, um Eisenberg mit einem deutlichen 3:0 nach Hause zu schicken, so setzte es nur eine Woche später eine herbe 0:4-Klatsche bei Wirths ehemaligem Verein in Weida.

Vor dem morgigen Spiel gegen den FSV Schleiz sprachen wir mit Thomas Wirth über Leistungskonstanz, Spielerkader und einer zu erwartenden Reaktion auf die letzte Niederlage. „Eigentlich müsste ich die selben elf Jungs wie in Weida wieder auf den Platz schicken“, sagt der Coach, „aber das wird einmal mehr aus personellen Gründen nicht gehen.“ Momentan kann er nur die Spieler aufstellen, die am Spieltag zur Verfügung stehen. Die Personaldecke ist dünn. Vom relativ großen Kader fehlen ihm auch am Samstag um 13.30 Uhr gegen Schleiz wieder acht seiner Leistungsträger.

„Die ursprüngliche Absicht war es, die jungen Spieler von den gestandenen Qualitätsspielern auf dem Platz lernen zu lassen“, erläutert er das Konzept der Kaderzusammenstellung. „Aber jetzt müssen sie deren Funktion und viel Verantwortung übernehmen.“ Krankheitsbedingte Ausfälle gab es einige in letzter Zeit, auch Corona-Fälle im Team zerstörten zeitweise die Pläne des Trainers. „Wir werden in unserer mannschaftlichen Entwicklung immer wieder zurückgeworfen. Auch wenn die Jungs dann gesund sind, heißt das nicht automatisch, dass sie auch gleich wieder fit sind. Viele Defizite können nicht durch individuelles Training zu Hause behoben werden, sondern nur im Teamtraining unter der Woche.“ An diesem Punkt denkt Thomas Wirth über veränderte Trainingsmethoden in der Zukunft nach. „Wir müssen neu denken“, sagt er und prognostiziert, dass auch andere Vereine noch in eine solche Situation kommen, wie sie die Preußen gerade erleben.

Die Liga hält er für sehr ausgeglichen, es gäbe außer Gera keine Überflieger, die nicht auch besiegt werden könnten. „Es läuft viel über die Kraft und die Intensität, mit der die Spieler aufs Feld gehen“, weiß Wirth. Er betont, dass sich das angewendete Spielsystem bei jeder einzelnen Partie nach dem Spielerangebot richtet, das ihm zur Verfügung steht. „Wir haben für jedes Spiele eine Idee und einen Fahrplan, den wir umsetzen wollen, um zu gewinnen“, versichert er, „auch in der angespanntesten personeller Lage.“

Ob er mit seiner Mannschaft zu Hause oder auswärts antreten muss, mache keinen großen Unterschied, sagt er im Hinblick auf die nächsten Wochen, die nach dem Schleiz-Spiel am Samstag gleich vier Auswärtsbegegnungen bereit halten. Darunter das Viertelfinalspiel des Thüringenpokals in Geratal.
Thomas Wirth versucht immer, die nächsten Gegner vorher persönlich in Augenschein zu nehmen und weiß um die Bedeutung des Pokalspiels am 13. November für den Verein. Bis dahin hofft er auf einige Rückkehrer in die Stammelf.

Morgen müssen es aber noch einmal die jungen Wilden richten. Hoffen wir, dass sie einen guten Tag und vielleicht noch einmal so geniale fünf Minuten wie beim letzten Auftritt im Stadion der Freundschaft erwischen. Anpfiff ist um 13.30 Uhr, Schiedsrichter der Partie ist Marko Linß.
Olaf Schulze