Am Dienstag darf der Einzelhandel wieder öffnen

Landkreis Nordhausen öffnet am Dienstag wieder

Donnerstag
01.04.2021, 15:26 Uhr
Autor
osch
veröffentlicht unter:
Wie die nnz soeben aus dem Landratsamt erfuhr, ist der Landkreis Nordhausen wunschgemäß ab dem Dienstag nach Ostern eine Modellregion in Sachen Corona-Öffnungsmaßnahmen…

Die Vorbereitungen haben sich ausgezahlt: Nordhausen öffnet wieder (Foto: oas) Die Vorbereitungen haben sich ausgezahlt: Nordhausen öffnet wieder (Foto: oas)


Einzelhandel, Museen und Gedenkstätten dürfen ihren Beitrieb wieder aufnehmen, wenn sie die Kontaktnachverfolgung ihrer Gäste gewährleisten und diese ein gültiges Testzertifikat vorweisen können. Einer der Kompromisse bei der Zulassung durch das Thüringer Gesundheitsministerium war, dass auch Kinder ab 5 Jahre getestet sein müssen, wenn sie diese Einrichtungen betreten wollen, der andere, dass Fitnessstudios am Dienstag nicht wie ursprünglich beantragt aufsperren dürfen.

Begründet wird dies von Seiten des Landes mit den hohen Infektionszahlen und der weiten Verbreitung der englischen B117-Mutation in den anderen Landesteilen Thüringens. Der Kreis Nordhausen hält dagegen tapfer einen Inzidenzwert von rund 75 und das schon seit Ende Januar. „Das Ministerium schaut aber auf die Thüringenkarte und ist deshalb sehr skeptisch“, berichtet Landrat Matthias Jendricke am Telefon. Sein Landkreis ist einer von nur fünf Thüringer Verwaltungsbereichen, in denen über die ganze Zeit der Schulbetrieb in allen Schulformen aufrecht erhalten werden konnte.

Für die nächste Woche ist der Kreis gut vorbereitet, zehn Teststationen nehmen dann ihren Betrieb auf, über deren genaue Standorte wir Sie noch heute hier in der nnz ausführlich informieren werden.

„Das Risiko, sich dann noch beim Einkauf anzustecken ist äußerst gering und wir haben noch bessere Möglichkeiten der Kontaktnachverfolgung, wenn wirklich jemand infiziert ist“, sagte der Landrat und verwies noch einmal auf die vielen fleißigen Helfer, die das Zustandekommen der Modellregion erst ermöglicht haben. Darunter befinden sich auch wieder elf Soldaten aus einer Bundeswehrkaserne in Bad Frankenhausen, die vier Wochen lang zum Kampf gegen Corona abgestellt sind.

Eine ausführliche Pressemeldung der Landratsamtes liefern wir Ihnen heute noch nach.
Olaf Schulze

update:


Und hier noch die offizielle Meldung des Landratsamtes mit den einschlägigen Informationsquellen:

Das Thüringer Gesundheitsministerium hat am Nachmittag den Antrag des Landkreises Nordhausen zur Erprobung von modellhaften Öffnungen teilweise genehmigt. Demnach dürfen vom 6. bis 10. April Einzelhandelsgeschäfte, die bislang ganz oder teilweise geschlossen sind, Museen, Galerien und die Gedenkstätte öffnen. Abgelehnt hat das Ministerium die vom Landkreis beantragte Öffnung der Fitnessstudios. Außerdem verlangt das Ministerium entgegen dem Antrag des Landkreises auch eine Testung von Kindern unter 14 Jahren und lässt maximal Ausnahmen für Kleinkinder bis 4 Jahren zu. „Wir hätten angesichts unserer konstant niedrigen Infektionszahlen im Rahmen des Modellversuchs gern mehr zugelassen und somit die Zugangsvarianten auch gern unkomplizierter geregelt“, betont Landrat Matthias Jendricke. „Mehr war aber derzeit leider in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium nun nicht möglich.“

Der Zutritt zu den im Modellvorhaben neu geöffneten Läden sowie Museen und Gedenkstätten ist nur mit einem max. 24 Stunden gültigen negativen Antigen-Schnelltest oder einem max. 48 Stunden alten negativen PCR-Test möglich. Um ausreichend Testkapazitäten für das Modellvorhaben bereitzustellen, hat der Landkreis Nordhausen kurzfristig gemeinsam mit den Hilfsorganisationen, allen voran den Johannitern und dem DRK sowie weiteren Partnern, ein Netz mit mehr als zehn Teststellen im gesamten Landkreisgebiet aufgebaut, die kostenfreie Schnelltests mit und ohne vorherige Terminvereinbarung anbieten. Ein komplette Auflistung ist unter www.landratsamt-nordhausen.de/corona-modellregion.html abrufbar. Dort ist auch ein Formular zur Datenerfassung für die Teststellen hinterlegt. Um die Handhabung in den Geschäften und weiteren Einrichtungen zu erleichtern, hat der Landkreis zudem alle Teststellen mit handlichen Bescheinigungen von Negativ-Tests ausgestattet. Zusätzlich zu den Teststellen bieten auch schon viele Arztpraxen Schnelltests an.

Neben der vorherigen Testung sehen die Vorgaben des Landes vor, dass sich die Kunden bzw. Gäste digital registrieren müssen, um eine mögliche Kontaktnachverfolgung sicherstellen zu können. Dafür kann beispielsweise die Luca-App genutzt werden. Wer ohne Smartphone unterwegs ist oder keine Kontaktnachverfolgungs-App hat, kann auch manuell seine Kontaktdaten (mindestens Name und Telefonnummer) im Geschäft oder der jeweiligen Einrichtung hinterlassen. Um sich nicht permanent in neue Listen eintragen zu müssen, können die Kunden auch bereits eigene ausgefüllte Datenzettel mitführen, welche sie dann in den Geschäften hinterlassen. Die Geschäfte und Museen müssen die Zahl der Besucher in Relation zur Raumgröße begrenzen. Auch die bekannten Hygiene- und Abstandsregeln gelten weiterhin, dazu gehört auch die Pflicht zum Tragen einer qualifizierten Gesichtsmaske oder FFP2-Maske. Die neuen Regelungen der Modellregion zur vorherigen Testungen und Registrierung von Kontaktdaten gelten nicht für die Geschäfte, die schon jetzt komplett geöffnet sind.

Der Landkreis Nordhausen wird heute zur Modellregion noch eine Allgemeinverfügung im Amtsblatt veröffentlichen. Auch diese wird unter www.landratsamt-nordhausen.de/corona-modellregion.html veröffentlicht.

Jetzt finden Sie im Anhang als.pdf-Datei die neue Verfügung des Landratsamtes