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Freie Daten-Fahrt für Nordhäuser Ortsteile

Donnerstag
25.03.2021, 11:27 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Es war mehr als ein symbolischer Akt, der am Vormittag kurz vor Rodishain vollzogen wurde. Es war eigentlich der Einzug des Nordhäuser Ortsteils in die digitale Zukunft, die bereits Gegenwart sein sollte...

Von links: Matthias Jendricke, Riccardo Roßmell, Thomas Schuller und Susann Jäger (Foto: nnz) Von links: Matthias Jendricke, Riccardo Roßmell, Thomas Schuller und Susann Jäger (Foto: nnz)
Nein, nicht der ehemalige Staatskonzern in Magenta eröffnet den Menschen in Rodishain und denen in Stempeda den Weg in die ruckelfreie Welt der Daten, sondern ein privates Unternehmen aus Badra bei Nordhausen.

Thomas Schuller erklärt das technische Innenleben des Datenverteilers (Foto: nnz) Thomas Schuller erklärt das technische Innenleben des Datenverteilers (Foto: nnz) Thomas Schuller und sein Team vom gleichnamigen Unternehmen hatten bereits in anderen Orten des Landkreises Nordhausen ihre digitalen Spuren hinterlassen. Sie versorgen neben der Goldenen Aue nun auch die beiden Ortsteile am östlichen Rand des Landkreises Nordhausen vorerst mit 50Mbit.

"Das reicht", so Thomas Schuller bei einem Vor-Ort-Termin, an dem auch Landrat Matthias Jendricke teilnahm, "für die Nutzung von nahezu alle gängigen Diensten." Und dabei bekommt der Unternehmer keinerlei Fördermittel, konzipiert, plant und führt auf eigene Verantwortung aus. Und das geht so:

Die Daten werden von der Firmenzentrale in Badra, über den Kyffhäuser direkt zum Turm am Ortseingang von Rodishain (siehe Foto oben) per Richtfunk geschickt, von dort per Glasfaser an den Verteiler der Telekom "transportiert" und dann in die Haushalte verteilt. Ausnahme ist eine eigene Richtfunkstrecke vom Mast zur "Wolfsmühle".


110 Haushalte haben sich in Rodishain bereits registrieren lassen, die Hälfte von ihnen ist angeschlossen. Ähnlich sieht es in Stempeda aus. Für die beiden Ortsteilbürgermeister Susann Jäger (Rodishain) und Riccardo Roßmell (Stempeda) wurde es bitter nötig, dass sowohl die privaten Haushalte als auch die Unternehmen endlich den Datenverkehr nutzen können, der ihnen im Jahr 2021 normalerweise zustehen sollte. Beide Kommunalpolitiker finden es auch super, dass mit der Firma aus dem benachbarten Landkreis der Service bestens funktioniert. Anders als beim Magenta-Konzern.

Froh ist auch Landrat Matthias Jendricke, der kurz von den Problemen und Tücken berichtete, die mit der Beantragung von Fördermitteln aus dem Bundesprogramm verbunden sind und die - wie aktuell - wieder einmal vor Vergabekammer und schließlich dem Verwaltungsgericht "Station machen". Hier gehe es ohne Fördermittel und es funktioniere.
Peter-Stefan Greiner