Wasserverband Nordhausen

Auch 2021 umfangreiche Investitionen

Dienstag
23.03.2021, 22:48 Uhr
Autor:
psg
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Der Nordhäuser Wasserverband (WVN) wird in diesem Jahr wieder rund 5,5 Millionen Euro investieren. 50 Maßnahmen stehen dazu im Investitionsplan des Südharzer Trinkwasserversorgers; allein zwölf sind Teil des „Generalplan Wasser“, dem Strategiepapier für die zukünftige Ausrichtung der Trinkwasserversorgung...


Einige wichtige Maßnahmen sollen in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass der Sulfatgehalt des Trinkwassers in drei Gebieten des Landkreises für rund 15 Tausend Menschen verbessert wird. „Notwendig ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen. Eine einfache und schnelle Lösung gibt es nicht“, verdeutlicht Wasserverbandsgeschäftsführerin Carmen Lis in einer Pressemitteilung.

Hintergrund ist, dass der Sulfatgehalt des im Südharz gewonnen Grundwassers regional sehr stark variiert: von minimal 20 Milligramm pro Liter (mg/l), beispielsweise in Ellrich, bis maximal 490 mg/l am Kohnstein. Die Trinkwasserverordnung sieht einen einheitlichen Grenzwert für Sulfat von 250 mg/l vor. „Weil dieser aber wegen der geologischen Gegebenheiten im Landkreis nicht überall eingehalten werden kann, haben wir vom Gesundheitsamt Nordhausen drei Sondergenehmigungen für die Gruppenwasserversorgungen Bleicherode, Großwechsungen und Niedersachswerfen“, erklärt Lis.  Alle Genehmigungen gelten bis 31. Dezember 2025. Ziel des Wasserverbandes ist es, die Trinkwasserversorgung bis dahin so umzubauen, dass er allen Menschen im Landkreis Trinkwasser mit einem Sulfatgehalt innerhalb des Grenzwertes anbieten kann. 

Was ist Sulfat?
Sulfat ist eine mineralische Verbindung. In hoher Konzentration wirkt Sulfat beim Menschen verdauungsfördernd. Es ist deshalb oft Bestandteil von Heilwässern, die Sulfat-Konzentrationen von mindestens 1200 mg/l haben müssen. Dieser Wert liegt deutlich über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung und dem natürlichen Sulfatgehalt der verschiedenen Grundwässer im Landkreis Nordhausen.

„Gesundheitlich ist der erhöhte Sulfatgehalt in unserem Trinkwasser absolut unbedenklich“, verdeutlicht Lis. Mit korrosionschemischen Problemen im Leitungsnetz rechnet der Verband ebenfalls nicht, da sich bei den kalkabscheidenden Wässern Schutzschichten in den Rohren bilden. Mischwasservariante ist nachhaltig und wirtschaftlich
„Der Wasserverband hat sich dafür entschieden, die natürlichen Wasserressourcen zu nutzen, um den Grenzwert zukünftig einzuhalten. Dafür sollen jene Wässer, die von Natur aus eine geringe Sulfatkonzentration ausweisen, zugemischt werden“, berichtet Frau Lis. „Diese Variante ist auf lange Sicht gerechnet die wirtschaftlichste, nachhaltigste und umweltfreundlichste."

Das sich im Bau befindliche neue Wasserwerk in Ellrich ist eine wichtige Maßnahme, um die Mischvariante auf den Weg zu bringen. Zukünftig soll Wasser aus der Gruppenwasserversorgung Ellrich mit einem geringen Sulfatgehalt Richtung Nordhausen übergeleitet werden. Dort soll es dann mit dem Wasser gemischt werden, das einen zu hohen Sulfatgehalt aufweist, so dass im Ergebnis der Grenzwert eingehalten wird. Das Wasser wird dann von Niedersachswerfen über die Gruppenwasserversorgung Großwechsungen bis Bleicherode übergeleitet. Der Bau des neuen Wasserwerks bis Ende 2022 ist ein wichtiger Schritt. Weitere Schritte müssen aber folgen, unter anderem müssen noch streckenweise neue Leitungen und ein Hochbehälter gebaut werden.

Der WVN ist verpflichtet, dem Gesundheitsamt jährlich darüber Rechenschaft abzugeben, inwieweit er seinen Maßnahmenplan erfüllt hat.