Ministerpräsident nutzt Bund-Länder-Beratung für tweet auf Twitter

Ramelow schafft 279 „Ä“ während der Videoschalte

Dienstag
23.03.2021, 10:43 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Während der Videokonferenz gestern Nacht nutzte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow die Zeit, um einen ungewöhnlichen Tweet auf der Plattform „Twitter“ abzusetzen. Die Reaktionen darauf sind gemischt, die Aktion erinnert an frühere Einlassungen beim gleichen Anlass …

Bodo Ramelows Humor kommt nicht bei allen gut an (Foto: nnz-Archiv) Bodo Ramelows Humor kommt nicht bei allen gut an (Foto: nnz-Archiv)


Wie der MDR heute Morgen berichtete twitterte Thüringens Vertreter bei der gestrigen Ministerpräsidentenrunde mit der Bundeskanzlerin den Großbuchstaben Ä insgesamt 279 mal hintereinander. Warum er den einen noch zur Verfügung stehenden Buchstaben für die Maximalausnutzung eines Tweets nicht nutzte, wurde nicht bekannt.

Inspiriert wurde Ramelow offensichtlich durch seinen Kollegen Haseloff aus Sachsen-Anhalt, der vor einigen Tagen mit der Versendung eines einzelnen „Ä“ für Furore auf Twitter gesorgt und seinen meist beachteten (gelikten) Beitrag erzielt hatte.

Hier aber nun der Wortlaut des Beitrags des Thüringer Regierungschefs in voller Länge: "ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ“.

Schon in der ersten halben Stunde nach der Verschickung der Nachricht knackte Ramelow die 2.000-Likes-Marke, berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk. Mehr als 800 Menschen hätten zu diesem Zeitpunkt bereits darauf reagiert und den Beitrag retweetet oder zitiert.

In einem anderen sozialen Netzwerk, wo der MDR-Beitrag gepostet wurde, erzeugte die Äußerung des Ministerpräsidenten weniger freudige Ausgelassenheit.

„Ramelow springt mit Anlauf und beiden Beinen in jeden Fettnapf der sich ihm bietet und merkt nicht, dass er sich lächerlich macht.“, war einer der ersten Kommentare bei Facebook. Vielleicht liegt es an den verschiedenen Nutzergruppen der beiden sozialen Netzwerke, dass die Reaktionen so unterschiedlich ausfallen. Twitter wird vorrangig von Politikern und Journalisten genutzt, Facebook von einem breiteren Spektrum der Bevölkerung.

„Wenn man sonst nichts zu sagen hat! An Lächerlichkeit nicht zu überbieten, hier geht es um uns Bürger und was macht er wieder! Er hat sämtlichen noch vorhanden Respekt in meinen Augen verloren!“, lautete ein weiterer Kommentar und auch der nächste Kommentator kann mit dem Humor seines Landesherrn wenig anfangen: „Diesem (leider) amtierenden Ministerpräsidenten fehlt wohl tatsächlich jedes Bewußtsein für die Ernsthaftigkeit seines Amtes.“

Die Liste der erstaunten und enttäuschten Reaktionen wird sich im Laufe des Tages verlängern.
Olaf Schulze