Corona wirft BUGA-Pläne über den Haufen

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Dienstag
16.03.2021, 14:20 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Was war die Freude groß als klar war, dass der Park Hohenrode als Außenstandort für die Bundesgartenschau 2021 ausgewählt wurde. Die lang gehegten Pläne zum „BUGA“ Jahr im Park wird man nun auf Eis legen. Was trotz Corona möglich wird und was nicht, das versuchte heute Hannelore Haase zu klären…

Tun, was möglich ist: Daniela Althaus (links) und Hannelore Haase erläuterten heute was im Park Hohenrode im BUGA-Jahr trotz Pandemie geplant werden kann (Foto: agl) Tun, was möglich ist: Daniela Althaus (links) und Hannelore Haase erläuterten heute was im Park Hohenrode im BUGA-Jahr trotz Pandemie geplant werden kann (Foto: agl)


Leicht habe man sich die Entscheidung nicht gemacht, sagt Hannelore Haase, die Vorsitzende des Fördervereins Hohenrode. Bis in die vergangene Woche hatte man noch gewartet und gehofft, jetzt wurden Nägel mit Köpfen gemacht: die lang geplante Eröffnung des Parks als Außenstandort der „BUGA 21“ wird ausgesetzt. Am Hauptstandort der Bundesgartenschau in Erfurt hält man es nicht anders, auch hier wurden die Feierlichkeiten abgesagt.

Für die vielen helfenden Hände, die zum Teil seit Jahren auf diesen Tag hingearbeitet haben, sei es eine herbe Enttäuschung gewesen, erzählt Haase. Zwei bis drei Veranstaltungen pro Woche sollte es zwischen April und Oktober im Park geben, Konzerte, Feste, Führungen, Kinderprogramm, kleine und große Highlights mit verschiedenen Partnern. Statt einem festen Plan zu folgen, wird man nun von Fall zu Fall sehen müssen, was möglich ist und was nicht. Je nach Veranstaltung und Partner habe man sich zwei bis vier Wochen Vorlaufzeit gegeben, um Hygienekonzepte durchzugehen und die Dinge, die vielleicht machbar sind, Coronafest zu machen. „Verschoben ist nicht aufgehoben. Wir werden sehen wie sich die Lage im Laufe des Jahres entwickelt und werden dann flexibel reagieren und hoffentlich einige Veranstaltungen durchführen können. Alle sind hochmotiviert und machen was möglich ist, um den Leuten in ihrem Park etwas zu bieten“.

Die Pandemie hat nicht nur die Veranstaltungspläne durchkreuzt, auch die handfesten Arbeiten im Park hatten unter den Einschränkungen des Corona-Jahres zu leiden. Die Fassade der Villa zeigt sich so mitgenommen wie eh und je, vom frischen Anstrich, der auch ohne Virus im Hintergrund kein leichtes Unterfangen gewesen wäre, musste man absehen. Nun hofft man, die Nord- und Südseite des Hauses noch in diesem Jahr in Angriff nehmen zu können. Den Innenraum will man demnächst für das abgespeckte Programm ertüchtigen. Künstler Axel Schuhmann arbeitet mit Hilfe von Daniela Althaus zur Zeit an einer Fotoausstellung, welche die Architektur und Gartenkunst des Parks näher beleuchten soll.

Deutlich sichtbaren Fortschritt hat man beim alten Pavillon gemacht. Das Kleinod leuchtete im trüben Märzwetter heute durch die Sichtachsen des Parks in frischen Anstrich. Auch hier wird man die Eröffnung verschieben, sagt Haase, eine feierlicher Akt mit nur wenigen Gästen werde der Zeit und dem Herzblut, das so viele Leute in die Restaurierung des Pavillons gesteckt haben, nicht gerecht. Auch hier heißt es: abwarten und sehen was geht. Sicher scheint hingegen, dass der kleine Bau in Zukunft auch als Trauungsort genutzt werden kann, vielleicht schon ab Mai.

Zur Virus-Problematik kommen die Dürreschäden der letzten Jahren und jüngst der Einfall von Wildschweinen im Park. Man sei dabei, die Anlagen in einen ansehnlichen Zustand zu bringen, berichtet die Vereinsvorsitzende. Alle „Jungbäume“ wurden mit Gießsäcken ausgestattet, die alte Zisterne und ihre Leitungen sind „dicht“ und konnten bis zur alten Gärtnerei wieder in Gang gebracht werden. Vor der Villa soll an den Überresten der „künstlichen Grotten“ in eine Art blühender Steingarten für summende und brummende Insekten entstehen. Den Plänen für die Wasserbecken unterhalb der Villa steht noch der Denkmalschutz entgegen, weitere Kraft will man hier deswegen vorerst nicht investieren.

Inhaltlich plant man für Hohenrode-Besucher mehrere thematische Spaziergänge zu verschiedenen Aspekten des Parks. Außerdem soll es für solitäre Wanderer einen Audioguide geben, der zur Zeit in Zusammenarbeit mit der evangelischen Grundschule, der Kreissparkasse und der Landesmedienanstalt erstellt wird.

Ein Programmheft wird es unter den gegebenen Umständen nicht geben, aber an den Ortseingängen soll auf den BUGA-Außenstandort hingewiesen werden. Wie viel das Jahr trotz allem zu lässt, wird man kurzfristig sehen müssen. Mag sein, dass sich die Zeiten gnädig zeigen und man doch noch das eine oder andere Highlight im Park Hohenrode wird genießen können. Der Park und seine vielen Unterstützer hätten die Aufmerksamkeit allemal verdient.
Angelo Glashagel