Auch in Thüringen:

Trüffelanbau bekommt Rückenwind

Dienstag
16.03.2021, 07:24 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Überall wo in Deutschland kulinarisch wertvolle Burgundertrüffel an natürlichen Standorten wachsen, ist auch Trüffelanbau möglich. Thüringen schneidet da im Vergleich mit anderen Bundesländern besonders gut ab. Kein Dünger, keine Chemie, keine Erntemaschinen, alles Bio...


Eine Chance für Naturschützer, Landwirte, Grundstückseigentümer und Investoren, die mit der Anlage von naturnahen Trüffeldauerkulturen ökologisch wertvolle Biotope schaffen. So wird der Bodenerosion Einhalt geboten, die Luft verbessert und eine Menge Kohlendioxyd durch das Zusammenwirken von Baum und Trüffelpilz eingefangen. Solche Maßnahmen können vom Staat bezuschusst und zusätzlich mit Ökopunkten belohnt werden.

Unzählige Trüffelsuchteams unter Leitung der Forschungsgruppe Hypogäen (FGH) haben bundesweit daran mitgearbeitet, die wichtigsten Parameter zum Trüffelanbau den natürlichen Stellen zu entlocken. Kenntnisstand und Datenlage zum Anbau von Burgundertrüffeln in Deutschland waren zur Gründung der ersten Trüffelbaumschule im Jahr 2007 unzureichend.

Daher sind dort viele Fehler auf Kosten der Trüffelanbauer in den ersten Jahren gemacht worden. Um die Trüffelproduktion in die richtigen Bahnen zu lenken wurden in einer groß angelegten Studie der FGH 100 natürliche Trüffelstellen in ganz Deutschland genauer erforscht. Ein Großteil der neuesten Erkenntnisse und Ergebnisse sind für jedermann zugänglich bereits auf www.trüffelschule.de publiziert.

Ursprünglich hatte man angenommen, dass Trüffelvorkommen sich auf die Jurabereiche bzw. Muschelkalkgebiete der Trias beziehen. Nachgewiesen wurde durch die Studie (und zusätzlich gezielten Suchaktionen) Trüffelvorkommen aus Gebieten mit kalkhaltigen Ausgangsgesteinen aus dem Devon, Karbon, Kreide, Perm und Quartär. Diese Tatsachen sind völlig neu für die junge Pilzwirtschaft. Die potenziellen Anbaugebiete zur groben Orientierung in für die Öffentlichkeit bestimmten Karten nach Bundesländern geordnet darzustellen, erklärte sich das Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) bereit, die Werte herauszurechnen und als grafische Darstellung der Deutschen Trüffelschule zur Verfügung zu stellen.

Die entstandenen Karten kürzlich publiziert auf www.trüffelanbau.eu weisen Bundesland für Bundesland aus, wo Trüffelanbau nach aller Erfahrung durchführbar ist. Das neue Wissen transparent und bekannt zu machen dürfte die Bereitschaft zum Trüffelanbau in der Forst- und Landwirtschaft, aber auch bei Investoren wecken und fördern.