Tipps zum Schutz vor unerlaubtem Phishing:

Online-Betrüger reiten auf der Corona-Welle

Sonnabend
07.11.2020, 10:35 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Online-Handel profitiert von der anhaltenden Corona-Pandemie. Doch auch der Einkauf im Internet ist mit Gefahren verbunden. Eine Masche scheint aktuell für Betrüger besonders einträglich zu sein. Nicolas Berg informiert darüber…

Betrüger nutzen die Ungeduld und Unsicherheit von Online-Käufern gezielt aus, indem Sie Nachrichten per E-Mail versenden, wonach es bei der Zahlung oder Zustellung der bestellten Ware angeblich zu Problemen kommt und eine Reaktion nötig sei. Die betrügerische Absicht erstreckt sich vom Abgreifen vertraulicher Zugangsdaten bis zur Durchführung von Zahlungen.

Im Normalfall sind beim Online-Kauf alle Kosten, inklusive Versand- und Zollkosten, angegeben und werden mit der Zahlung des Kaufpreises abgerechnet. Direkt nach einer Bestellung erhalten Sie in der Regel auch eine Bestellbestätigung, mit allen relevanten Daten.

Viele Shopbetreiber und Versand-Dienstleister informieren auch über den weiteren Verlauf der Kauf- und Versandabwicklung. Mithilfe eines Tracking-Codes, den Sie vom Händler bekommen, können Sie beim Paketdienst die Sendung nachverfolgen. Hier ist manchmal zusätzlich die Eingabe eines schwachen Sicherheitskriteriums, z.B. der Ziel-Postleitzahl, notwendig, um die gewünschten Daten anzuzeigen.

Natürlich kann es bei der Abwicklung auch mal zu Problemen kommen. Jedoch ist es nicht üblich, den Kauf, die Zahlung oder den Versand später noch einmal zu bestätigen oder weitere Zahlungen zu leisten.

Meist nutzen die Betrüger die Unsicherheit der Online-Käufer aus und „schießen einfach ins Blaue“, ohne zu wissen, ob der Empfänger überhaupt eine Bestellung beim angegebenen Anbieter vorgenommen hat oder eine Lieferung vom genannten Paketdienst erwartet.

Auch wenn die E-Mail oder die verlinkte Website echt aussehen, können diese gefälscht sein und lediglich zum Abgreifen vertraulicher Daten dienen, die dann später zu weiteren Betrugshandlungen genutzt werden.

Deshalb sollten Sie derartige Nachrichten immer gründlich prüfen, bevor sie darauf reagieren:
  • Enthält die E-Mail auffällige Rechtschreibfehler oder nicht darstellbare Zeichen?
  • Haben Sie beim angegebenen Händler einen Kauf getätigt?
  • Nutzen Sie die angegebene Zahlungsart?
  • Wird eine erwartete Lieferung mit dem angegebenen Versand-Dienstleister versendet?
  • Stimmen möglicherweise enthaltene persönlichen Daten?

Zu erkennen, ob eine Nachricht und die Informationen echt und die enthaltenen Links sicher sind, ist schwer und oft nur für erfahrene Internetnutzer möglich. Alles kann manipuliert sein, vom eingesetzten Logo bis hin zum Absender der E-Mail.

Sie sollten spätestens dann misstrauisch werden, wenn Sie keine entsprechende Bestellung getätigt haben, keine Lieferung erwarten oder unerwartet zu Zahlungen aufgefordert werden.
Nicolas Berg