Obwohl das Harzer Krimifestival in diesem Jahr nicht stattfindet, gingen beim Mordsharz-Team dennoch wieder viele Debütromane neuer Krimi- und Thrillerautoren ein. Der Wettbewerb um den Harzer Hammer ist Corona schließlich nicht zum Opfer gefallen. Aus diesen Einsendungen wird zum eigentlichen Festivaltermin dann der diesjährige Preisträger gekürt werden...
In dieser Woche saß die Jury aus Christoph Lampert, Roland Lange, Andreas Sack und Christian Dolle zusammen, um einmal zu sichten, was sie alle in den vergangenen Monaten gelesen hatten. Zur Erinnerung: Die teilnehmenden Bücher müssen das erste Buch des Autors aus dem Genre Krimi sein, deutschsprachig und in einem Publikumsverlag erschienen. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert. Dementsprechend waren auch wieder viele Neuerscheinungen aus den meisten großen und bekannten, aber auch etliche aus kleineren Verlagen dabei.
Inhaltlich eine breite Mischung, waren sich die Jurymitglieder einig, die wie das Festival selbst aufzeigt, wie vielfältig diese Sparte der Literatur doch ist. Natürlich kommt es immer wieder auch mal vor, dass ein Buch so gar nicht gefällt, doch im Großen und Ganzen sind es vor allem spannende Neuentdeckungen. Darum haben wir den Preis ja ins Leben gerufen, damit wir Bücher lesen dürfen, auf die wir sonst vielleicht gar nicht gestoßen wären, sagt Christoph Lampert.
Zweifelsohne ist das Lesen all der Einsendungen mitunter auch anstrengend, jedoch nicht so anstrengend, wie dann zu werten, auszusortieren und eine Shortlist zusammenzustellen. Um genau das zu tun, traf sich das Team in dieser Woche, diskutierte sich die Köpfe heiß, so dass zwischenzeitlich der Geist von Marcel Reich-Ranicki über allem zu schweben schien. Am Ende jedoch gab es eine Einigung und die fünf besten Bücher, also die noch verbleibenden Anwärter auf den Harzer Hammer wurde ausgewählt.
Für den Krimipreis "Harzer Hammer" wurde eine Shortlist preisverdächtiger Romane zusammengestellt (Foto: Christian Dolle)
Auf der Shortlist stehen:
Thomas Christos: 1965, zeitgeschichtlicher Kriminalroman, in dem sogar die Rolling Stones einen Auftritt haben (Blanvalet)
Peter Grandl: Turmschatten, Neonaziüberfall auf einen Juden gerät zum unkontrollierbaren Medienspektakel (Das Neue Berlin)
Hannah Häffner: Nordseenacht, Kindesentführung zieht eine Welle der Schuldgefühle nach sich (Goldmann)
Rudolf Ruschel: Ruhet in Friedberg, Bestatter in der österreichischen Provinz agieren so gar nicht pietätvoll (btb)
Oliver Schlick: Das Crime Zertifikat, was passiert, wenn sich das organisierte Verbrechen einem Qualitätsmanagement unterwerfen muss? (Ueberreuter)
Welcher dieser Romane bzw. Autoren den Preis gewinnt, wird am 19. September bekanntgegeben. In welchem, Rahmen die Verleihung stattfindet, wird rechtzeitig angekündigt werden, es lohnt sich also durchaus, die Neuigkeiten auf www.mordsharz-festival.com zu verfolgen. Außerdem lohnt es sich in jedem Falle, alle fünf Bücher zu lesen.