Das Hotel „Fürstenhof“ wird in den nächsten Monaten erweitert

Im Frühjahr noch prächtiger

Montag
17.08.2020, 16:05 Uhr
Autor
osch
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Wenn Axel Heck zum Pressegespräch bittet, dann geht es dabei nie um Wolkenkuckucksheime. In der Regel hat der Immobilienunternehmer einen sehr konkreten Plan und meistens trägt der zur Verschönerung des Stadtbildes und der Verbesserung der lokalen Infrastruktur bei …

Julian Kusy, Tobias Rödiger, Alexander Stroisch und Axel Heck (v.Ln.r.) (Foto: oas) Julian Kusy, Tobias Rödiger, Alexander Stroisch und Axel Heck (v.Ln.r.) (Foto: oas)


Eine weitere Stärke des gebürtigen Nordhäuser ist es, eintretende Veränderungen sofort strategisch zu nutzen. So betrachtet er die Kündigung seines langjährigen Mieters im Hotel „Fürstenhof“ mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Natürlich bedaure ich, dass die „Gerry Weber“-Filiale Ende November auszieht, aber andererseits bietet das die Möglichkeit, mit der frei werdenden Fläche weiter ins Hotel zu investierten“, sagt Heck. Die ursprünglichen Pläne, auf der Hofseite den Anbau voranzutreiben, legt er dafür erst einmal ad acta und konzentriert sich auf die 300 Quadratmeter Fläche mit Front zur Bahnhofstraße. „Tagungen, Feiern, Events, Veranstaltungen“, auf diesen Nenner bringt er sein Vorhaben, hier einen Restaurant- und Tagungsbereich einzubauen, der mindestens 120 Gästen oder Kongressteilnehmern Platz bieten soll.

„Die Ladenfassade wird dem neuen Empfangsbereich für das Hotel weichen“, blickt Heck in die Zukunft, die nach seinem Willen Anfang nächsten Jahres baulich beginnen soll. Im Frühjahr 2021 soll die Eröffnung des neuen Bereichs gefeiert werden, der selbstverständlich dem „Golden-Twenties“-Stil der anderen Gebäudeteile angepasst wird. Von diesem Zeitpunkt an wird das Hotel „Fürstenhof“ über eine eigene Gastronomie verfügen, für die es auch schon einen Verantwortlichen gibt. Der junge Koch Julian Kusy hat in Frankreich, auf Sylt, in Ahrenshoop und anderswo in erlesenen Restaurants und 5-Sterne-Hotels gearbeitet, mit Steffen Henssler in einer Küche gekocht und seine Kunst immer weiter perfektioniert. „Wir wollen eine gehobene, regionale Küche anbieten“, verspricht er und macht sich viel Gedanken über Frische und kurze Zulieferungswege seiner Materialien. Momentan ist der ebenfalls aus Nordhausen stammende Kusy Leiter der Frühstücksküche im Hotel und organisiert Catering im Namen des Hauses. „Damit ist er natürlich unterfordert und wir sind froh, dass er im neuen Restaurant die Möglichkeit bekommt, seine ganze Kunst zu entfalten“, freut sich der Hotelbesitzer in Erwartung der exquisiten Gerichte, die da kommen sollen.

Vom Hotelausbau verspricht sich der Betreiber eine weitere Steigerung der Auslastungszahlen, die momentan bei erfreulichen 70 Prozent liegen. Axel Heck weiß, dass diese positive Entwicklung auch dem gewachsenen Inlandstourismus durch die Coronakrise zu verdanken ist und will vor allem die zentrale Lage seiner Heimatstadt für Konferenzen und Kongresse größerer Firmen anbieten. Wenn dieser Service mit einem niveauvollen Saal angenommen wird, steht einer Erweiterung auch der Bettenkapazitäten im Hotel nichts mehr im Wege. Parallel wird der Parkplatz hinterm Hotel befestigt. Auf etwa 300 Tausend Euro schätzt Axel Heck den Investitionsbedarf für den Umbau der jetzigen Modeboutique ein und ist sich bewusst, dass er die alleine aufbringen und die Vermarktung des Raumes schon bald beginnen muss.

Die vier Hotel-Musiketiere: Koch Kusy, Hotelleiter Rödiger, Barmann Stroisch und Besitzer Heck (Foto: oas) Die vier Hotel-Musiketiere: Koch Kusy, Hotelleiter Rödiger, Barmann Stroisch und Besitzer Heck (Foto: oas)


Doch der Visionär Heck hat mit der Aktion ein gutes Gefühl. „Wir haben jetzt im Hotel ein tolles Team, dem es einfach Spaß macht, jeden Tag zur Arbeit zu kommen. Das gibt mir zusätzlich Antrieb und Kraft, dieses Projekt weiter voran zu treiben“, schwärmt Heck von seinen Kollegen. Zwölf Festangestellte arbeiten nun im Hotel, ab September kommen drei Lehrlinge dazu.

Auch die anderen Objekte entwickeln sich weiter. Am Schachtbaugelände in der Grimmelallee nutzen Hecks Leute die Straßensperrung für Vorbereitungsarbeiten, die ersten Entwürfe sind gezeichnet und im nächsten Jahr sollen die Bauaktivitäten beginnen. Im Bürogebäude in der Rothenburgstraße zieht in Kürze eine größere Landesverwaltung ein, an der Post laufen die Fassadenarbeiten und der Campingplatz am Süßen See bei Seeburg brummt ob des großen Inlandstourismuses im Coronajahr.

Es sollte am Ende das lachende Auge des Immobilienbesitzer obsiegen, wenn er seinen Mieter gegen eine neue Hotelrezeption, einen prachtvollen Veranstaltungsraum und eine eigene Hotelküche mit einem Sternekoch eintauschen kann. In einem halben Jahr werden wir es wissen.
Olaf Schulze