KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora

Drittes Internationales Summer Camp

Montag
24.07.2017, 08:20 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
18 junge Erwachsene aus Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Mexiko, Russland, Spanien, Taiwan, Tschechien und der Türkei nehmen vom 29. Juli bis 12. August am International Summer Camp in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora teil...

Markierung des ehemaligen Standorts einer Unterkunftsbaracke beim International Summer Camp 2016 (Foto: KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora) Markierung des ehemaligen Standorts einer Unterkunftsbaracke beim International Summer Camp 2016 (Foto: KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora)
Markierung des ehemaligen Standorts einer Unterkunftsbaracke beim International Summer Camp 2016

Während ihres zweiwöchigen Aufenthalts in Nordhausen werden sie ein Barackenfundament im Häftlingslager des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora freilegen und mit weißem Gestein markieren.

Das Summer Camp wird bereits zum dritten Mal in Kooperation mit dem Service Civil International durchgeführt. Die gemeinnützige Organisation organisiert und begleitet Freiwilligendienste weltweit. Das Summer-Camp-Projekt ist Teil eines langfristig angelegten Vorhabens, in dessen Rahmen schrittweise die Standorte von ehemaligen Häftlingsunterkünften markiert werden. Die sichtbar werdenden Grundrisse vermitteln eine Vorstellung von Ausdehnung, Lage und Größe der über 50 Baracken, in denen Häftlinge untergebracht waren.

Das Lager „Dora" wurde als Außenlager des KZ Buchenwald im Sommer 1943 gegründet. Es diente anfangs der Verlagerung der Raketenproduktion von Peenemünde in vor Luftangriffen geschützte Stollenanlagen bei Nordhausen. Später kamen weitere Rüstungsprojekte hinzu: Zehntausende KZ-Häftlinge mussten 1944/45 Zwangsarbeit beim Ausbau unterirdischer Flugzeug- und Treibstoffwerke leisten. Zu ihrer Unterbringung richtete die SS neue Außenlager ein, die im Herbst 1944 mit dem Lager Dora zum selbständigen KZ Mittelbau zusammengefasst wurden.

Mehr als 60 000 KZ-Häftlinge verschleppte die SS in den KZ-Komplex Mittelbau. Mindestens ein Drittel von ihnen erlebte das Kriegsende nicht. Nach 1945 wurden die Baracken abgebaut und als Bau- oder Brennmaterial in der zerstörten Stadt Nordhausen und im Landkreis verwendet. Übrig blieben Fundamente und Gebäudereste, die bald unter der Vegetation verschwanden.

Die finanzielle Realisierung des diesjährigen Summer Camps stellte eine besondere Herausforderung dar. Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora freut sich daher über die großzügige Unterstützung des Summer Camps durch die Alternative 54 der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, den Lions Club Nordhausen, den Horizontverein, das Jugendsozialwerk, die Nordthüringer Lebenshilfe, die Stadtwerke Nordhausen und die Kohnstein-Bergwerks GmbH Niedersachswerfen.