Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen

Kandidaten antworten: Inge Klaan (CDU)

Sonntag
23.07.2017, 09:35 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Noch sieben Wochen bis zur Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin für Dr. Klaus Zeh. Zwar ist von Wahlkampf momentan noch wenig zu spüren, doch unsere Leser haben schon jetzt Fragen an die Kandidaten. Zum Beispiel Wolfgang Reinhardt...


Seine Fragen nach dem Umgang mit Einnahmen und Ausgaben sind Kernfragen und die Antworten der Kandidaten sollten exemplarisch für deren Arbeit sein, so sie denn tatsächlich gewählt sind.

Um bei der Reihenfolge der Kandidaten möglichst unabhängig daher zu kommen, haben wir uns für eine alphabetische Reihenfolge entschieden.

Das waren die Fragen unseres Lesers:
1. Gibt es aus ihrer Sicht Möglichkeiten die Einnahmen zu erhöhen und was wollen sie dafür tun?

2. Da, falls überhaupt, höhere Einnahmen erst nach Jahren zu verzeichnen sein werden, sollten die Kandidaten sagen, welche Ausgaben der Stadt sie reduzieren wollen um ihre Wohltaten für Vereine, Theater, Jugendförderung und anderes zu bezahlen.



Sehr geehrter Herr Reinhardt,

aus meiner Sicht können die Einnahmen der Stadt Nordhausen erhöht werden durch:
1. Ansiedlungen im Industriegebiet und in den Gewerbegebieten der Stadt
2. Zuzug in die Region, die Stadt muss ein attraktiver Wohnstandort sein, für jeden Geldbeutel
3. Investitionen in Infrastruktur und Investition in Wohnbauflächen für Eigenheimbesitzer
4. Schaffung von ausreichend Kita-Plätzen

Alle vier Maßnahmen erhöhen die Steuereinnahmen. Steuererhöhungen werden somit nicht erforderlich. Die vier Maßnahmen schaffen stabile Einwohnerzahlen und sichern somit die Finanzzuweisungen nach dem Finanzausgleichsgesetz. Damit schaffen wir eine gute Grundlage, die Haushaltskonsolidierung voranzubringen, und um zukünftig weiter investieren zu können.

Mein wichtigstes Ziel ist es, sich erstmal um das zu kümmern, was der Gemeinde nachhaltig Geld in die Kasse bringt, um daraus langfristig auch neue Projekte zu finanzieren. Deshalb habe ich mit Beginn meiner Kandidatur angekündigt, dass ich den Haushalt weiter konsolidieren will, um wichtige Investitionen umzusetzen.

Im Moment befindet sich die Stadt Nordhausen in der
Haushaltskonsolidierung, da sie derzeit aus den Einnahmen die wesentlichen Ausgaben aus eigener Kraft nicht selbst finanzieren kann. Um das Finanzloch zu füllen, beantragt sie Bedarfszuweisungen beim Land, das sich wiederum vorbehält, bei der Verwendung der Mittel mitzureden.

Auf der obersten Priorität steht für mich die Ansiedlung im Industriegebiet Goldene Aue. Eine Ansiedlung hier ermöglicht einen weiteren Zuzug in die Region und fördert durch zusätzliche Arbeitsplätze das Angebot auf dem Arbeitsmarkt; das wird wiederum förderlich für die Lohnentwicklung sein. Beide Prioritäten erhöhen die Einnahmen der Gemeinde sowohl in der Gewerbesteuer als auch in dem Anteil der Einkommensteuer. Parallel dazu erhöhen sich die Grundsteuer und der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer.

Inge Klaan (Foto: privat) Inge Klaan (Foto: privat)

Um Unternehmensansiedlungen im Industriegebiet zu befördern, müssen wir uns zum einen besser international vermarkten und zum anderen Wohnbauflächen entwickeln und uns darum kümmern, dass die Menschen, die sich für unsere Region entscheiden, sich bei uns wohlfühlen und hier Wurzeln schlagen. Dazu gehören für mich ausreichend Kita-Plätze und eine gute Schulbildung, damit die jungen Familien, wenn diese arbeiten möchten, ihre Kinder gut betreut wissen. Familien müssen aber auch die Chance haben, Wohneigentum zu schaffen. Dazu ist es wichtig, weitere Wohnbauflächen für Einfamilienhäuser in Nordhausen zu schaffen.

Wir sind eine Stadt im ländlichen Raum und werden in Zukunft mit weiteren Bevölkerungsrückgängen kämpfen müssen. Wir sollten alles tun, um das zu verhindern. Deshalb werde ich keine Wahlversprechen machen und neue Projekte aufrufen, sondern an das anknüpfen, was bereits begonnen ist. Ich werde mich um eine Ansiedlung im Industriegebiet Goldene Aue kümmern, die neue Feuerwehr bauen, den Stadtumbau in Nordhausen-Nord voranbringen, Wohnbauflächen für Einfamilienhausbauer erschließen und mich für ausreichend Kita-Plätze stark machen.

Wenn wir das geschafft haben, werden wir auch wieder Geld haben für andere Projekte. Wir brauchen gute Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Nordhäuser und die, die es werden wollen, egal welcher Einkommensschicht.

Herr Reinhardt ich werde ab dem 19.8. bis zum 9.9. immer Samstag ab 10 Uhr bis 12 Uhr im Felix ein Bürgerfrühstück durchführen. Dort können Sie mich gern persönlich kennenlernen und weitere Themen erörtern.

Morgen lesen Sie die Antworten von Jutta Krauth (SPD)