Bürgerinitiative „Pro Teistungen“

Enormer Zuspruch von Bürgern

Dienstag
18.07.2017, 08:11 Uhr
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Eine Woche nach Gründung der Bürgerinitiative „Pro Teistungen“ kann die Initiative große Erfolge verbuchen. „Der Zuspruch in der Bevölkerung ist enorm. Viele fragen ganz direkt, wo sie unterschreiben können. Mit so einer guten Resonanz haben wir nicht gerechnet“, so der Sprecher Marcel Schwetschenau......

Seitdem hat die Initiative nicht aufgehört, sich inhaltlich mit dem Thema zu befassen. Die Pressemitteilung der vergangenen Woche würde heute nicht mehr so herausgegeben werden. Vergangene Woche wurde gesagt, dass viermal so viele Schweine auch viermal so viel Gülle bedeuten würde.

Wenn es tatsächlich bei der Aufzucht von Ferkeln bleibt, stimmen diese Werte nicht. „Im Sinne einer ehrlichen Debatte müssen wir das richtig stellen“, so Schwetschenau. Trotzdem geht die Initiative von einem Mehr an Gülle aus. Dazu bedient sie sich der Zahlen diverser Landwirtschaftskammern. „Bei Haltung von einst 2000 Mastschweinen fielen im Jahr etwa 3000 m3 Gülle an. Bei 8800 Ferkeln sind es etwa 5300 m3 – das sind 77% mehr“, rechnet Hendrik Kahl vor.

Hinzu kommt, dass der Begriff „Läufer“ für Schweine bis zu einem Gewicht von 50kg genutzt werden kann. Sollte dieses Gewicht ausgereizt werden, fiele noch mehr Gülle an, gibt die Initiative zu bedenken.

Den Hinweis auf die geplante Entlüftungsanlage greift die Initiative dankend auf. „Die vorgetragen Werte der Anlage stimmen, wenn man von einem Zahlendreher absieht. Richtig

ist, dass der in der Luft vorhandene Ammoniak zum großen Teil gefiltert wird. Wenn dieser aber ein paar Meter weiter ins Güllebecken geleitet wird, ist das ein Schildbürgerstreich“, so Schwetschenau. Außerdem habe sich die Initiative bei anderen betroffenen Gemeinden kundig gemacht und stellt abschließend fest, dass es auch bei modernen Schweineställen zu enormen Geruchsbelästigungen kommt. Kritisiert wird auch die Aussage des Investors, die Ferkelaufzucht sei gut für den Ort, da er, wenn er wie früher Mastschweine in die Anlage bringe, keine Lüftungstechnik verbauen müsste.

„Was bitte soll dieser Hinweis? Sollen wir uns einfach mit dem geringeren Übel zufriedengeben?“ Die Initiative regt außerdem an, nachdem seit 27 Jahren ein Bebauungsplan über dem Gelände liegt, den Weg hin zu einem echten Gewerbegebiet frei zu machen. „Wir wollen Teistungen weiterentwickeln und das gemeinsam mit allen Beteiligten“, so Schwetschenau abschließend.

Am kommenden Mittwoch berät der Gemeinderat Teistungens über den Nutzungsänderungsantrag des Investors. Die Sitzung findet um 19.30 im Feuerwehrhaus des Ortsteils Böseckendorf statt.