Stausee Kelbra

Kranichranger wieder am Stausee unterwegs

Donnerstag
27.10.2016, 10:30 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Rund 40 000 Kraniche rasten in diesem Herbst wieder im Vogelschutzgebiet „Helmestausee Berga-Kelbra“. Der Helme-Stausee ist dabei ein wichtiger Trittstein für die Kraniche, auf dem Weg nach Süden. Damit sie dabei nicht allzusehr von Schaulustigen Besuchern gestört werden, hat der Landschaftspflegeverband auch dieses Jahr wieder Kranichschutzprogramm umgesetzt...

Die Tiere nutzen vor allem die seichten Bereiche des Stausees als Schlafplatz. Tagsüber sind sie auf den umliegenden Ackerflächen bei der Nahrungssuche zu finden.

Aber auch die Besucher strömen jetzt von Nah und Fern in die Goldene Aue, um das faszinierende Naturschauspiel des Kranichflugs zu beobachten. Dabei nehmen nicht immer alle Besucher Rücksicht auf die Bedürfnisse der hier rastenden Kraniche. Besonders am Wochenende, wenn Besucherscharen die besten Beobachtungspunkte aufsuchen, ist es wichtig die Gäste für die Anliegen des Kranichschutzes zu sensibilisieren. Kraniche benötigen während der Rast ungestörte Rückzugsräume in denen sie Kraft für die weitere Reise tanken können.

Um den Kranichen eine ruhige Rastzeit zu ermöglichen, gibt es bereits seit drei Jahren das Kranichschutzprojekt unter der Federführung des Landschaftspflegeverbandes Südharz/Kyffhäuser e. V.. Seit April diesen Jahres, ist der Verband Träger der „NATURA 2000-Station Südharz/Kyffhäuser“. Im Rahmen der NATURA 2000-Stationsarbeit wurde das Kranichschutzprojekt überarbeitet. Das Projekt wird über die Förderinitiative Ländliche Entwicklung in Thüringen, Programm „Entwicklung von Natur und Landschaft“ gefördert und beinhaltet verschiedene Maßnahmen zum Schutz des Kranichs am Helme-Stausee. Bestandteil des Projektes ist neben einer Ablenkfütterung, der gezielte Einsatz von Rangern im Rastgebiet.

Die Ranger sollen, einen ordnungsgemäßen und störungsfreien Verlauf der Rastsaison gewährleisten. Sie kontrollieren die vorgeschriebenen Schutzzonen, um Störungen weitestgehend auszuschließen. Diese Zonen wurden mittels Allgemeinverfügungen der Landkreise Nordhausen und Mansfeld- Südharz unter Schutz gestellt. In diesem Zusammenhang können die Ranger bei sehr uneinsichtigen Besuchern, welche die Verbote und Anweisungen missachten, Verstöße an die Unteren Naturschutzbehörden melden. Dort wird dem Vergehen in Form von Ordnungswidrigkeitsverfahren nachgegangen. Grundsätzlich sind die Ranger als Ansprechpartner für die Besucher da und lenken diese an die dafür vorgesehenen Beobachtungseinrichtungen, die rund um den Stausee installiert sind. Gleichzeitig vermitteln sie allgemeine Fakten zu den Kranichen und klären über das richtige Verhalten bei der Beobachtung auf.

Der Landschaftspflegeverband hat auch dieses Jahr wieder sein Kranichschutzprojekt in Angriff genommen (Foto: Pressestelle Landratsamt Nordhausen) Der Landschaftspflegeverband hat auch dieses Jahr wieder sein Kranichschutzprojekt in Angriff genommen (Foto: Pressestelle Landratsamt Nordhausen)

Der Landschaftspflegeverband stellt die wichtigsten Informationen in einem Faltblatt zusammen, den die Ranger während ihrer Einsätze im Gebiet verteilen.
Schon seit Anfang Oktober sind wieder drei Ranger rund um den Stausee auf Thüringer Seite aktiv. Der Verband konnte auf zwei bewährte Ranger zurückgreifen und einen neuen gewinnen. Herr Hartmut Scholz ist für das Gebiet Auleben/Heringen, Herr Dieter Zimmermann für das Gebiet Heringen/Görsbach zuständig. Erstmals wird Herr Harald Sommer den Bereich vom Zeltplatz Kelbra bis nach Auleben begehen. Am 25.10.2016 lud Herr Egon Primas (MdL), Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes Südharz/ Kyffhäuser e.V., alle Beteiligen zum Informationsaustausch in die Numburg ein und überreichte den Rangern die diesjährigen Arbeitsverträge. Projektleiterin Astrid Koschorreck berichtete dabei über den aktuellen Stand des Kranichprojektes. Zudem wurden die Einsatzschwerpunkte für die Ranger erläutert und diskutiert.

Seit dem Einsatz der Ranger haben sich die Bedingungen für die rastenden Kraniche in Thüringen deutliche verbessert, da es zu merklich weniger Störungen durch Besucher gekommen ist. Die Ranger werden ihre Streifzüge noch bis Mitte Dezember fortsetzen, um den rastenden Kranichen so viel Ruhe wie möglich gewährleisten zu können.

Für Fragen rund um die Thematik des Kranichschutzes steht der Landschaftspflegeverband Südharz/ Kyffhäuser e.V. (Tel.: 03631/ 4494485) gern als Ansprechpartner zu Verfügung.