Neues aus Sondershausen

Kinder- und Jugendpreis 2016

Dienstag
25.10.2016, 22:06 Uhr
Autor
khh
veröffentlicht unter:
Erfurter Film von Schülern für Schüler erhält Kinder- und Jugendpreis 2016. Ein dritter Preis ging heute nach Sondershausen...

Ein Film von Schülern für Schüler wird in diesem Jahr mit dem Thüringer Kinder- und Jugendpreis 2016 ausgezeichnet. Der Film „School for you“ zeigt in einem witzigen und charmanten Ton, wie der Alltag an einer Schule aussieht. Entstanden ist der Film an der Walter Gropius Berufsschule in Erfurt unter Mitwirkung der Schulsozialarbeiterinnen des Erfurter Vereins „MitMenschen e.V.“ Der Kinder- und Jugendpreis wurde in diesem Jahr zum 7. Mal von der PARITÄTISCHEN BuntStiftung und der Sparkassen Finanzgruppe Hessen-Thüringen ausgeschrieben.

Das Besondere an dem Videoprojekt, an dem 16 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Ländern beteiligt waren: Die Filmemacher sind Jugendliche mit Migrationshintergrund, die ihre Erfahrungen an andere Jugendliche, die neu in die Schule kommen, weitergeben. Ministerpräsident Bodo Ramelow übergab gestern Abend den Preis im Sparkassen- und Finanzzentrum. Vier weitere der eingereichten Projekte wurden mit jeweils zwei zweiten und zwei dritten Preisen ausgezeichnet.

Der Gewinner-Film zeigt den Schulalltag aber nicht mit erhobenem Zeigefinger. Da drückt ein junger Mann die Zigarette seines Mitschülers auf dem Pausenhof aus oder da verschwinden blitzschnell beim Unterricht die Handys in den Taschen. In sieben Sprachen wird so vorgestellt, was für den Alltag wichtig ist. Der Film erleichtert so anderen Schülerinnen und Schülern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, den Einstieg in den Schulalltag. Das Urteil der Jury des Kinder- und Jugendpreises: Der Film bringt beispielhaft Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Herkunftsländern und unterschiedlichen Religionen zusammen. Er vermittelt Wissen auf leichte Art – und ist bestens geeignet, jungen Geflüchteten den Einstieg in das deutsche Schulsystem zu erleichtern.“ Der 1. Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Den zweiten Preis in Höhe von jeweils 2.500 Euro teilen sich zwei Projekte, die sich das Thema Herz als Zeichen der Mitmenschlichkeit auf ihre Fahnen geschrieben haben. Aus einem Malkurs speziell für Flüchtlingskinder an der Weimarer Mal- und Zeichenschule entwickelt die Dozentin Katja Weber die Idee, ein Herzbild als Zeichen der Mitmenschlichkeit in verschiedenen Weimarer Einrichtungen zu präsentieren. Das Bild, das mittlerweile schon 17 Stationen in der Klassikerstadt hinter sich hat, soll zur Kommunikation über die Themen Integration und Inklusion anregen.

In der Imago-Kunst- und Designschule nahm eine Gruppe junger Mode- und Textilmacher das Jahresthema „Herz zeigen“ zum Anlass, das Thema in Applikationen auf Kleidungsstücken wie beispielsweise T-Shirts umzusetzen. In die Arbeit waren auch junge Geflüchtete integriert. Menschlichkeit definiert sich in diesem Projekt über gemeinsame Arbeit und Kreativität.

Zwei Projekte gelebter Inklusion wurden zudem mit dem dritten Preis – dotiert mit jeweils 1.500 Euro – ausgezeichnet.

Das Piratenschiff, das in den Sommerferien 2016 während der Ferienfreizeit des Kinder- und Jugendzentrums „Big Palais“ in Gotha zu sehen war, ist vielen noch in guter Erinnerung. Gemeinsamkeit, gegenseitige Anerkennung und Hilfestellung, Erfolgserlebnisse für alle, das war das Ergebnis der Ferienfreizeit, an der 35 Kinder aus verschiedensten Elternhäusern teilgenommen hatten. Für das nächste Jahr hat man sich den Bau einer Pappstadt vorgenommen, in der eine inklusive Gesellschaft wirklich gelebt werden soll.

Tolle Fotos standen am Ende des zweiten ausgezeichneten Projekts „Welcome“ vom Stadtjugendring Sondershausen. Jeweils zwei Gesichter verschmolzen dabei zu einem, am Ende stand ein neues Gesicht aus zwei unterschiedlichen Gesichtshälften – ein Statement für Vielfalt, Gleichheit und gleichberechtigte Teilhabe.