Ehrendes Gedenken in Leinefelde

Sonntag
16.11.2014, 20:42 Uhr
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Mit einem ökumenischen Gottesdienst begann am Nachmittag das ehrende Gedenken am Volkstrauertag in der evangelischen Kirche in Leinefelde....

Volkstrauertag (Foto: Ilka Kühn) Volkstrauertag (Foto: Ilka Kühn)

Der Gottesdienst wurde vom evangelischen Pfarrer Traugott Eber und dem katholischen Pfarrer und Dechant Bernhard Wehner gestaltet. Vertreter der Stadt und der Ortsteile, von Vereinen, der Bundeswehr, Marinekameradschft, Feuerwehr und einige Bürger der Stadt Leinefelde-Worbis waren in die Kirche gekommen. Die Kollekte war für die Kriegsgräberfürsorge, deren Arbeit längst nicht beendet ist, sagte Pfr. Eber.

Volkstrauertag (Foto: Ilka Kühn) Volkstrauertag (Foto: Ilka Kühn)

Nach der Gedenkstunde begaben sich alle zum Friedhof, wo an den Stelen für die Gefallenen in den beiden Weltkriegen Kränze niedergelegt wurden.

Volkstrauertag (Foto: Ilka Kühn) Volkstrauertag (Foto: Ilka Kühn)


Bürgermeister Gerd Reinhardt begrüßte dort alle mit den Worten: "Frieden und Freiheit sind die Grundwerte jeder menschlichen Existenz." Die Stelen stünden symbolisch für die Gräber der Soldaten, jungen Männer in der Blüte ihres Lebens. Wir trauern ums sie, wie gedenken ihrer und wir wollen sie ehren, sagte er. Und weiter u.a.: "Sie zu ehren heißt vor allem, diesen Volkstrauertag immer wieder fruchtbar zu machen für das Heute, für eine freidvolle Welt von uns, von jeder neuen Generation. Deshalb hat dieser Tag jedes Jahr seine Berechtigung.

Aus dem Erinnern an die Gräuel der Kriege von Verdun über Stalingrad bis nach Afghanistan und Syrien, aus dem Gedenken an Millionen Tote, an die Opfer von Vertreibung, Hass und Gewaltherrschaft, aus diesem Erinnern ist die Pflicht zur Verantwortung für den Erhalt des Friedens anzunehmen.

Es gehört dazu, an diesem Tag denen zu danken, die heute in unserer Welt der Spannungen und Konflikte für die Verteidigung der Freiheit in Frieden einstehen. Einerseits dankbar zu sein den Männern und Frauen in der Bundeswehr und bei der Polizei, andererseits der Gefallenen und Getöteten in Demut zu gedenken, denn sie sind in der Hoffnung und in Vertrauen auf Frieden gefallen...

Gerd Reinhardt erinnerte auch an die Feierlichkeiten vor einer Woche und sagte: "Heute vor einer Woche, am 9. November haben wir 25 Jahre Öffnung der innerdeutschen Grenze gefeiert. Tausende haben ihrer Freude freien Lauf gelassen, an den verschiedensten Orten, wie bei uns in Teistungen oder im Schifflersgrund. Dort, wo Menschen unter Lebensgefahr versuchten in den Westen zu kommen. Wo Hunderte beim Versuch zu fliehen, erschossen oder festgenommen und zu langen Haftstrafen verurteilt wurden.....Hier die Freude und die Genugtuung über das Ende der Diktatur und den Fall der Mauer, da die Trauer über verlorene Jahre oder das Gedenken an Leid und Verfolgung.

Beides gehört zum Erinnern - vorausgesetzt, wir verschließen unsere Augen nicht vor allem, was uns wehtut und was wir nicht wahrhaben wollen."

Ger Reinhardt fasste zusammen: "Frieden sichern, Dank an die Soldaten, Verpflichtung an unsere Gesellschaft und - passend zum Herbst fallen die Blätter. Die Narur schließt wieder den Kreislauf und kommt zur Ruhe. Auch wir fallen einst. 'Und doch ist einer, der dieses Fallen sanfr in seinen Händen hält', so drückte es Rainer Maria Rilke aus. Dieser eine - unser Gott - hält auch die Gefallenen und Getöteten der Kriege und des Terrors unendlich sanft in seinen Händen. Es ist gut, das zu wissen", schloss Gerd Reinhardt seine Ansprache.