kn-Forum: Flüchtlinge in Sondershausen

Freitag
14.11.2014, 09:55 Uhr
Autor
khh
veröffentlicht unter:
Klares Bekenntnis der Stadt Sondershausen – Thema im Hauptausschuss der Stadt Sondershausen über die neuen Flüchtlinge (Klares Bekenntns...). Anlässlich dieses Berichtes gibt es ein Lesermeinung zum Thema Flüchtlinge... …

Im Land der Meinungsfreiheit möchte ich meine Ansicht zu diesem Thema äußern.

Es ist ein relativ brisantes Thema, welches viele Befürworter hat aber auch viele Gegner. Die Widersacher werden sehr schnell als ausländerfeindlich und Nazi bezeichnet. Durch diesen brauen Schatten gibt es nur wenig Widerstand – vor allem bei öffentlichen Verwaltungen und Verantwortlichen.

Fakt ist – die sogenannten Flüchtlinge sind nun hier und dies ist so. Eine Zentrale Unterbringung ist auch die beste Lösung. Ich gehe auch davon aus, dass die Stadt besonders ihr Auge auf dem hat und das ehemalige Juventas zu keinem Schandfleck wird.

Die Kommune ist hier das letzte Rad am Wagen. Versagt haben Bundes- und Europapolitik. Das Ergebnis ist nun dieser Flüchtlingsstrom. Man sieht zu, wie sich die Menschen in Bürgerkriegen abschlachten. Ich möchte es auch nicht bezweifeln, dass über Umwege auch unsere Rüstungsfirmen ja sogar der Staat an den Kriegen verdient.

Es gibt doch hier im Land oder gar in der Stadt so viele schlaue Befürworter, welche sich dafür einsetzen, dass noch mehr Menschen hier her kommen. Warum sucht ihr nicht nach Lösungen, damit Kriege beendet werden? Damit die Flüchtlinge ihre Heimat Lebenswert machen? Ihr Land aufbauen? In Frieden leben?
Nein – da werden mit Kriegstreibern noch Geschäfte gemacht, vor allem wenn es um Bodenschätze geht.
Ganz Europa streitet um Flüchtlinge aber ich sehe kaum, dass Ursachen bekämpft werden.
Beispiele: Israel zerbombt Palästina und die Welt sieht zu. Oder: Afrika hungert und wir werfen Lebensmittel weg (natürlich, es geht ja um das liebe Geld, denn wegwerfen ist billiger als die Nahrung in 3.-Welt-Länder zu bringen).
Folge: Die Menschen flüchten aus ihrer Heimat... .

Eine Aussage von Herrn Kreyer kann ich nicht so richtig nachvollziehen. Und zwar der Vergleich mit 1945. Das hat meiner Meinung nach hier mit dieser Problematik nichts zu tun.

Aus den Ostgebieten von Deutschland wurden Deutsche vertrieben und sind vor der anrückenden Roten Armee geflüchtet. Die Vertreibung war nicht nur eine Folge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft sondern der polnische Westgedanke zielte schon in der Zwischenkriegszeit auf eine Aussiedlung der deutschen Bevölkerung aus ihrer Heimat.
Mit aller Gewalt ging das kommunistische Sowjetregime und deren Verbündete gegen wehrlose Flüchtlinge vor. Man zerstörte Flüchtlingsschiffe mit Tausenden Menschen – Verbrechen, über welche man heutzutage gar nicht mehr spricht, die leider in Vergessenheit geraten.
Bei diesen Gedanken möchte ich auch am Rande erwähnen, dass es mich Fassungslos macht, wenn ich sehe wie heute in Thüringen wieder versucht eine Partei an die Macht zu kommen, deren Ursprung 40 Jahre lang mit den russischen Verbrechern verbrüdert war – aus totaler Überzeugung! SPD und Grüne unterstützen nun diese Machtgeilheit noch. Bei 1933 – 1945 mahnt man ständig gegen das Vergessen. Aber 1945 – 1989 scheint man längst vergessen zu haben.

Aber dies soll ja nun auch nicht unsere Flüchtlinge betreffen, welche von unserer Geschichte bestimmt kaum etwas wissen.

Was machen denn eigentlich die neuen Sondershäuser den ganzen Tag? Ich selbst könnte es mir nicht vorstellen, den ganzen Tag untätig in einem Heim zu verbringen. Sportverein? Dies sind doch eher Freizeitaktivitäten.

Stadt und Kreis sind doch groß und es gibt mit Sicherheit viel zu tun –vor allem in öffentlichen Bereichen. Wäre es nicht auch im Interesse der Flüchtlinge etwas zu tun? Mit anzupacken – mit auszuhelfen zum Beispiel beim Bauhof der Stadt. Auch wenn es sprachliche Schwierigkeiten gibt aber einfache Arbeiten können sie ausüben. Wenn ich irgendwo Gast bei Freunden bin, so ist es für mich selbstverständlich mit abzuwaschen oder aufzuräumen.

Leider höre oder lese ich von solchen Dingen nie etwas – haben denn dazu die Befürworter vom Flüchtlingsheim keine Antworten? Wahrscheinlich kann es aber auch sein, dass unser bürokratischer Unsinn jegliche Tätigkeiten dieser neuen Sondershäuser verhindert. Dann wäre es endlich an der Zeit, dass dort Änderungen geschaffen werden.
Oder gehe ich hier mit meinen Gedanken zu weit und will die Menschen zur Arbeit verpflichten? Wohl kaum.

Beobachtet man gerade jetzt den Streit zwischen Gegnern und Befürwortern der Heime, so ist es auch mit eine Fehde zwischen politischen Gesinnungen. Beide, wirklich beide Lager führen den Kampf auf den Schultern der Flüchtlinge aus. Und dies ist absolut niveaulos – auch von vielen Befürwortern!


Ich denke, dass es selbstverständlich ist, dass wir uns wie gute und tolerante Gastgeber verhalten.
Allerdings müssen auch unsere Gäste gefordert werden und sollen etwas zum Gemeinwohl beitragen. Dies ist der beste Schritt, etwas gegen Streitigkeiten und Unmut in der Bevölkerung zu unternehmen.
Und vielleicht erreicht man so auch, dass diese Menschen eines Tages wieder gestärkt in ihre Heimat gehen und dort jegliche Verbrechen beenden, ihr Land aufbauen, glücklich und in Frieden leben.

Michael Kirchner
Sondershausen