Wir sind das Volk - so schallte es 1989 auch in Ellrich. Nun scheint es so, dass Teile „unserer“ Politiker die Bedeutung dieser Worte überhaupt nicht begreifen. Wie übrigens die Politiker zu DDR Zeiten auch nicht, meint ein Leser der nnz...
Man könnte ja annehmen, dass 25 Jahre Grenzöffnung in Ellrich nicht so bedeutungsvoll sind, dass das Interesse „unserer“ Landkreispolitiker geweckt wird. Vielleicht sind sie aber auch der Meinung, die Anwesenheit bei einer Zugtaufe sei ausreichend. Immerhin war dort ein Bundestagsabgeordneter anwesend.
Fakt ist allerdings: Die Leute, die am 11.11. 1989 bis zum Grenzzaun gegangen sind und dafür gesorgt haben, dass dieser um 19.34 Uhr geöffnet wird, verdienen unsere Wertschätzung. Kommunalpolitiker und Vereine aus Ellrich und Walkenried haben zusammen mit vielen Bürgern aus beiden Orten diese Wertschätzung zum Ausdruck gebracht.
Für „unsere“ Kreis- und Landespolitiker sei an dieser Stelle entschuldigend aufgeführt, dass zur Zeit kein Wahlkampf läuft und die werbewirksame Zurschaustellung bei der Verteilung von Lottomitteln auf Grund der Regierungsumbildung in Erfurt sicherlich nicht möglich ist.
Ich finde dieses Verhalten einfach nur beschämend. Manchmal ist ein Beweis der Achtung und Wertschätzung mehr wert als ein Scheck. Aber diese Denkweise ist wohl bei einigen Politikern komplett verloren gegangen. Michael Schulze, Präsident Ellricher Karneval Verein