Wie richtige Ernährung effektive Osteoporosebehandlung unterstützt

Was den Knochen schmeckt

Sonntag
02.04.2017, 09:37 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Osteoporose, im Volksmund auch „Knochenschwund“ genannt, ist eine Stoffwechselerkrankung des Knochens, die zu einer erhöhten Knochenbrüchigkeit führt. Oftmals wird sie zunächst nicht bemerkt, da sie keine Schmerzen verursacht. Erst wenn der Knochen bricht, tut es weh. Welche Rolle spielt Ernährung für das Krankheitsbild...


Und kann eine „knochengesunde“ Ernährung tatsächlich heilend wirken? Diesen Fragen stellt sich Cathrin Hackel, Diätassistentin in der HELIOS Klinik Sangerhausen, die am kommenden Dienstag, den 4. April um 18 Uhr im Rahmen der Patientenakademie in der HELIOS Klinik Bleicherode zum Thema „Was den Knochen schmeckt – Ernährung bei Osteoporose“ sprechen wird.

Frau Hackel, welche Faktoren beeinflussen die Entstehung einer Osteoporose?

Zu den Faktoren, die die Entstehung einer Osteoporose beeinflussen, gehört das Alter. Etwas ab dem 35. Lebensjahr verlieren die Knochen an Substanz und der natürliche Abbauprozess beginnt. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Ein gehäuftes Auftreten innerhalb der Familie deutet auf ein erhöhtes Krankheitsrisiko hin. Hinzu kommt, dass Frauen häufiger betroffen sind, als Männer. Die Östrogene der Frau wirken dem Knochenabbau entgegen.

Ab den Wechseljahren sinkt der Anteil der Östrogene im Körper, was bewirkt, dass rund 30 Prozent aller Frauen in den Wechseljahren unter Knochenschwund leiden. Männer sind meist erst ab dem 70. Lebensjahr betroffen. Ein wichtiger Faktor ist auch der Bewegungsmangel. Unzureichende sportliche Betätigung führt zur Verringerung der Muskelmasse und zu verminderter Knochendichte. Ganz entscheidend, und das wird häufig vernachlässigt, ist die Ernährung.

Welche Rolle spielt denn die Ernährung bei Osteoporose?

Eine gesunde „knochenbewusste“ Ernährung kann helfen, Osteoporose entgegen zu wirken. Sie dient aber auch zur Prophylaxe!

Auf welche Nährstoffe kommt es bei der „knochengesunden“ Ernährung an?

Für eine „knochengesunde“ Ernährung sollte eine ausgewogene Mischung aus Kalzium, Kalium, Magnesium, Fluor, Vitamin D und B auf dem Speiseplan stehen. Kalzium ist ein wichtiger Lieferant für eine feste Knochendichte. Entsteht ein Kalziummangel, greift der Körper auf den Kalziumspeicher in den Knochen zurück. Die dadurch hervorgerufene Entmineralisierung kann zu Osteoporose führen. Besonders Milch und Milchprodukten, Käse, Gemüse, Nüssen, Eiern, Fisch und Vollkornprodukten sind wahre Kalziumquellen.
Flouride aktivieren zudem die Osteoplasten und steigern so die Knochenmasse. Vitamin D verbessert die Kalziumaufnahme aus dem Darm und reguliert die Mineralisierung und den Knochenaufbau.

Was sollte unbedingt vermieden werden?

Unter den Nahrungsmitteln verstecken sich auch sogenannte Kalziumräuber. Sie hemmen die Kalziumeinlagerung in den Knochen, verringern die Kalziumresorption aus dem Darm und erhöhen den Abbau der Knochen. Der Spitzenreiter unter den Kalziumräubern ist Phosphat, welches sich unter anderem in Cola, Wurst- und Fleischwaren und Fast Food befindet. Auch Kochsalz fördert die Kalziumausscheidung. Daher sollten Menschen mit Osteoporose auf versteckte Salze in ihren Nahrungsmitteln achten. Alkohol und Nikotin hinterlassen zudem ihre Spuren. Sie führen zum Verlust der Knochenmasse und hemmen bei hoher Dosierung die Aktivität der Osteoplasten.

Wertvolle Tipps zu Lebensmitteln, Rezeptvorschläge und viele weitere Information zur knochengesunden Ernährung erhalten die Besucher von Cathrin Hackel bei der Patientenakademie am Dienstag nächster Woche. Und nicht nur das: Gemeinsam mit dem Küchenchef der Bleicheröder Fachklinik für Orthopädie präsentiert die Diätassistentin eine Auswahl leckerer Gerichte und Getränke, durch die sich die Gäste probieren dürfen. Ein kulinarisches Highlight, was Osteoporose-Interessierte nicht verpassen dürfen!