Helios-Klinik Eisleben

Neues Verfahren für Patienten verfügbar

Dienstag
28.03.2017, 09:52 Uhr
Autor:
msh
veröffentlicht unter:
Eine neue Technik der Vollwandresektion ermöglicht die endoskopische Entfernung tumorverdächtiger Geschwülste im Darm. Dieses schonende Verfahren, das einen großen chirurgischen Eingriff unnötig macht, kann die Helioa-Klinik Lutherstadt Eisleben nun für ihre Patienten anbieten.

Oberarzt Gerd-Wilm Schute und Patient Lothar Rockstroh (Foto: Helios Eisleben, Lakomy) Oberarzt Gerd-Wilm Schute und Patient Lothar Rockstroh (Foto: Helios Eisleben, Lakomy)

Dr. Gerd-Wilm Schute zeigt Lothar Rockstroh die Metallklammer

Lothar Rockstroh profitierte als erster von dieser innovativen Methode der endoskopischen Vollwandresektion (eFTR). Bei dem Eisleber wurde ein Adenom bei einer ambulanten Darmspiegelung festgestellt. Diese entarten regelmäßig im Verlauf von fünf bis zehn Jahren zu Darmkrebs. In frühen Stadien können solche Adenome, da sie meist in den oberen Schleimhautschichten der Darmwand liegen, bei einer Darmspiegelung gleich entfernt werden. Allerdings war das bei dem 81-Jährigen nicht vollständig möglich. Bei der Polypenabtragung war ein kleiner Rest zurückgeblieben. Die Veränderung reichte tief in die Darmwand und ließ sich mit konventionellen endoskopischen Techniken nicht mehr entfernen. In der Konsequenz hätte sie durch den Chirurgen operiert werden müssen. „Nun können wir für solche Befunde eine schonende Alternative anbieten“, erläutert Oberarzt Dr. Gerd-Wilm Schute, der Spezialist für Magen- und Darmerkrankungen der Helios-Klinik Lutherstadt Eisleben.

Das neuartige Behandlungsverfahren ermöglicht jetzt eine endoskopische Entfernung von Krebsvorstufen und Darmkrebs in frühen Stadien mittels Vollwandresektion bis zu einer Größe von zwei Zentimetern. Dazu werden der sichere Verschluss der Darmwand und die Durchtrennung des Gewebes in einem zweischrittigen Vorgang kombiniert. Im optimalen Fall ist die Therapie, abhängig vom histologischen Befund bzw. dem Tumorstadium, damit abgeschlossen und ein chirurgischer Eingriff überflüssig.

„Unsere Möglichkeiten für Patienten mit Darmkrebsfrühformen und -vorstufen haben sich dadurch erheblich erweitert“, erklärt Dr. Schute und ergänzt: „Die sichere Anwendung des innovativen Verfahrens erforderte ein spezielles Training“. Dies absolvierte der Oberarzt im Team mit einer seiner erfahrenen Endoskopieschwestern in Stuttgart.