Einschreibung im Erfurter Dom am Samstag

Erwachsene lassen sich taufen in der Osternacht

Dienstag
28.02.2017, 21:02 Uhr
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Zehn erwachsene Taufbewerber werden bei einer Feier der Einschreibung am Samstag, 4. März um 18 Uhr im Erfurter Dom Bischof Ulrich Neymeyr vorgestellt und von ihm zur Taufe zugelassen. Dabei tragen sich die acht Frauen und zwei Männer in das Taufbuch ihrer Pfarrgemeinde ein, wo sie in der Osternacht die Taufe empfangen. Darunter auch vier aus dem Eichsfeld....

Vier weitere Frauen und drei Männer schreiben sich ebenfalls in die Kirchenbücher ein, weil sie das Sakrament der Firmung empfangen wollen. Mit diesem Sakrament wird die Eingliederung in die katholische Kirche abgeschlossen.

Die Taufbewerber stammen aus Bischofferode (2), Erfurt (3), Gotha, Jena, Leinefelde (2) und Sondershausen. Mit der Teilnahme an der Einschreibungsfeier bekräftigen die Taufbewerber öffentlich ihren Entschluss, sich taufen zu lassen und als Christen zu leben. Durch die Taufe werden sie Mitglieder der katholischen Kirche.

Hinter diesen Erwachsenen liegt eine längere Vorbereitungszeit, das Katechumenat. Schon in der alten Kirche kam die Einsicht auf, dass der Weg zum Glauben ein Wachstumsprozess ist, der der Begleitung und Unterweisung bedarf. So soll den Katechumenen, den Teilnehmern am Katechumenat, möglich werden, in die Praxis des Glaubens und in die Gemeinschaft der Kirche hineinzuwachsen. Bei der Einschreibungsfeier werden einige Taufbewerber und Seelsorger, die sie begleitet haben, erzählen, was sie gemeinsam erlebt haben.

Das Katechumenat vollzieht sich nicht nur intellektuell, auch wenn die Einführung in die Inhalte des Glaubens dazu gehört. Nicht weniger entscheidend ist die Teilnahme der Katechumenen am Gemeindeleben. Hier werden sie nicht nur mit den Gottesdiensten und den Feiern im Kirchenjahr vertraut, hier erfahren sie auch Unterstützung und Begleitung durch die Gemeinde und ihre Mitglieder: Gebete und Segnungen, eigens für die Katechumenen ausgerichtete Gottesdienste, Gespräche und Erfahrungsaustausch.

„Taufe“
Die Taufe ist eines von sieben Sakramenten der katholischen Kirche und steht am Anfang der Eingliederung (Initiation) in die Kirche. Der Prozeß der Eingliederung erfolgt mehrstufig und ist erst mit dem Empfang des Firmsakraments, das die Taufe vollendet, und der Eucharistie ganz vollzogen.

Taufe, Firmung und Eucharistie heißen darum auch Initiationssakramente. Erwachsene Taufbewerber empfangen diese Sakramente meist in ein und demselben Gottesdienst.

Getauft wird durch Übergießen mit Wasser oder durch Untertauchen des Täuflings. Nach kirchlichem Verständnis beginnt damit ein neues Leben, über das Gott und nicht der Tod das letzte Wort spricht.

Unabhängig davon, ob die Täuflinge als Kinder oder Erwachsene getauft werden, ist die Taufe kein punktuelles Geschehen. Die Gläubigen sind immer wieder gefordert, sich an sie zu erinnern und ihre Glaubenspraxis dementsprechend zu erneuern.
Wiederholbar ist die Taufe nicht. Einmal gespendet, behält sie auch bei einem Austritt aus der Kirche ihre Gültigkeit.