Leserbrief

Endlich wieder Fliederfest, ABER....

Mittwoch
11.05.2022, 08:33 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Zuerst sei gesagt, dass es wunderbar war, dass wir endlich wieder ein Volksfest, unser Fliederfest, feiern konnten. Ohne Abstand, ohne Maske, ohne Beschränkungen und mit tollem Wetter...

Fliederfest in Bad Frankenhausen (Foto: Steffen Kobrow) Fliederfest in Bad Frankenhausen (Foto: Steffen Kobrow)


Die belebte Innenstadt, den vollgepackten Anger, die "Fressmeile" am Untergelgen und den Rummelplatz wieder zu sehen, zu hören und zu erleben war echt schön. DANKE an den Gewerbeverein Bad Frankenhausen und alle, die das wieder ermöglicht haben und DANKE an die Frankenhäuser, die sich im Oktober 2019 in der Bürgerbefragung für den Erhalt der Schlosswiese und gegen deren Bebauung mit einem Hotel entschieden haben.

Nun zum ABER, denn nicht nur mir, sondern einer ganzen Reihe von Festbesuchern sind auch negative Sachen aufgefallen. Natürlich wurde die Kritik, auch an die zuständigen Stellen übermittelt u.a. den Zeltbetreiber und die Schausteller. Kritik soll ja am Ende auch die Möglichkeit der Verbesserung herbeiführen.

Den Freitagabend der "Jugend" zu widmen, ist absolut richtig und wichtig. Allerdings wäre angebracht zumindest den Samstagabend mit etwas musikalischem Feingeschmack zu gestalten. Wenn man zum Bauernmarkt im September den Abend zu einem Oktoberfest macht und dann dementsprechend ein bisschen Halli-Galli-Malle-Party und dazu einen Schlager-DJ holt, ist das vollkommen in Ordnung, aber ich glaube man sollte das Fliederfest nicht zu einem Oktoberfest 2.0 machen, sondern den Besuchern auch etwas anspruchsvollere Musik bieten. Irgendwann wird "zicke zacke zicke zacke" halt auch langweilig. Musikkultur muss es ja nicht nur zum Kultursommer geben.

Und warum man dann am Sonntag noch bis 23 Uhr eine Partyband einplant, erschließt sich mir nicht. Dementsprechend war dann Sonntagabend auch nichts mehr los und man hat vorzeitig eingepackt. Das Geld für Melanie Müller und die Partyband gespart und dafür Samstagabend auf Qualität gesetzt, das hätte viele Kurstädter und Leute aus der Umgebung die Ü35 sind, sicher ins Festzelt gelockt. Das sind meistens auch die, die für gute Unterhaltung auch mal einen Euro mehr bezahlen.

Außerdem wäre es cool, wenn auch die Mülleimer rund um den Schlossplatz vom Veranstalter mal zwischendurch geleert würden, die Preise an den Fahrgeschäften und Buden einfach mal konstant bleiben und man, wenn das Essen und die Getränke auf dem Platz schon immer teurer werden, zumindest die Qualität und die Menge dem Preis entsprechend, angemessen sind.

Beispiele an der Stelle: 4 Euro für 3x Ballwerfen oder 7,50 Eurofür einen Becher Bowle ist unverschämt. Unsere persönliche "Schmerzgrenze" wurde dieses Wochenende erstmalig überschritten. Irgendwann muss es auch mal gut sein. Den allermeisten Leuten fliegt das Geld am Ende des Monats nämlich auch nicht einfach in die Taschen.
Steffen Kobrow