Helios Kliniken Mansfeld-Südharz

Genetischer Zwilling gefunden

Donnerstag
15.04.2021, 19:10 Uhr
Autor:
nis
veröffentlicht unter:
Felix Baum, Auszubildender des Helios Bildungszentrums Mansfeld-Südharz, hat Stammzellen gespendet. Damit konnte er einem Jungen aus den Niederlanden das Leben retten. Nun unterstützt er die Registrierungsaktion-Aktion zur Stammzellspende der Auszubildenden des Helios Bildungszentrums Mansfeld-Südharz...

Als Felix Baum kürzlich im Helios Bildungszentrums Mansfeld-Südharz davon erfuhr, dass in seiner Schule eine Registrierungsaktion-Aktion zur Stammzellspende für die Auszubildenden organisiert werden soll, war der angehende Pflegefachmann gleich Feuer und Flamme. Weiß er doch aus eigener Erfahrung, wie einschneidend und wichtig die Entscheidung sein kann, sich als möglicher Stammzellspender zu registrieren.

 Felix Baum, Auszubildender des Helios Bildungszentrums Mansfeld-Südharz und Stammzellspender    (Foto: Helios Bildungszentrums ) Felix Baum, Auszubildender des Helios Bildungszentrums Mansfeld-Südharz und Stammzellspender (Foto: Helios Bildungszentrums )

Foto: Felix Baum, Auszubildender des Helios Bildungszentrums Mansfeld-Südharz und Stammzellspender

„Als plötzlich mein Telefon klingelte, ich zeitgleich eine SMS und eine E-Mail bekam, war ich schon verwundert“, erinnert sich Felix Baum an den aufregenden Moment im Frühjahr 2019. Mitarbeiter der Deutschen Knochenmarksspenderdatei (DKMS) versuchten auf allen Kommunikationswegen ihn zu erreichen. Denn er wurde gebraucht – als potentieller Stammzellspender.

„Im ersten Augenblick dachte ich gar nicht daran, dass es um eine mögliche Spende gehen könnte. Ich hatte mich ja erst drei Monate vorher registriert. Vielmehr ging ich davon aus, dass etwas mit meinen Daten nicht stimmte“, erinnert sich der heute 20-Jährige. Was folgte, hat er bis heute als positiv aufregende Zeit in Erinnerung. Blutentnahme beim Hausarzt, ausführliche Aufklärungen durch die DKMS, Voruntersuchung mit EKG, Ultraschall und weiteren Aufklärungsgesprächen in der Uniklinik in Dresden. Dabei immer die Hoffnung, dass alles klappt, er der passende Spender ist und letztendlich einem anderen Menschen helfen kann.

Statistisch gesehen, erkrankt alle 45 Minuten in Deutschland ein Mensch an Leukämie. An Blutkrebs erkrankte Patienten können dabei oft nur überleben, wenn es einen Menschen mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen gibt und der zur Stammzellspende bereit ist. Jedoch kommt es nur sehr selten vor, dass zwei Menschen nahezu identische Gewebemerkmale haben.

Im Juni 2019 kam für Felix Baum dann die frohe Botschaft – alles passt, er ist ein genetischer Zwilling. Was folgte war die Entnahme der Stammzellen. Dafür reiste er wieder nach Dresden. In der Klinik wurde ihm unter Vollnarkose fast anderthalb Liter eines Stammzellblutgemisches aus dem Beckenkamm entnommen. „Das ist nichts Kompliziertes. Der ganze Eingriff dauerte nicht einmal eine Dreiviertelstunde.“

Nach dem Eingriff erfuhr er auch, dass sein „Zwilling“ ein 13 bis 19-jähriger Junge aus den Niederlanden sei. „Das Schönste war jedoch, als man mir Wochen später mitteilte, dass die Therapie bei dem Jungen angeschlagen hat und er gerettet werden konnte“, erzählt Felix Baum. Bis zum Sommer 2021 ist er als Backup für den Jungen vorgesehen. Für den Fall, dass er noch einmal gebraucht wird. Nach Ablauf der zweijährigen Anonymitätsfrist könnten beide sich sogar persönlich kennenlernen. „Ich will das auf jeden Fall“, ist sich Felix Baum sicher.

Und weil ein Lebensretter zu sein, überhaupt nicht schwer ist - manchmal reicht schon ein Wattestäbchen, welches man rund eine Minute im Mund kreisen lässt - teilt er seine Erfahrungen auch gern mit anderen. So zum Beispiel mit den Auszubildenden im Helios Bildungszentrum anlässlich der Registrierungsaktion-Aktion zur Stammzellspende, welche hier derzeit durchgeführt wird. „Eine Leukämie kann jeden treffen, Freunde oder die eigene Familie. Deshalb sollte sich auch jeder registrieren lassen. Das ist nicht schwer und oft die einzige Chance, die Betroffene haben“, weiß Felix Baum.