Bromberg bei Woffleben wird Naturschutzgebiet

Ein Schatz, den wir bewahren wollen

Montag
25.01.2021, 15:08 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Das Areal „Bromberg–Mühlberg" bei Woffleben gilt ab morgen als Naturschutzgebiet, teilt das Thüringer Umweltministerium mit. Das rund 150 Hektar große Gebiet ermögliche eine Verbindung zwischen den bereits bestehenden Naturschutzgebieten „Mühlberg“ bei Niedersachswerfen und „Himmelsberg“ bei Woffleben...

Der BUND Nordhausen hatte sich bereits Mitte 2019 für die Ausweisung eines Naturschutzgebietes am Bromberg eingesetzt (Foto: nnz-Archiv) Der BUND Nordhausen hatte sich bereits Mitte 2019 für die Ausweisung eines Naturschutzgebietes am Bromberg eingesetzt (Foto: nnz-Archiv)

Für die Ausweisung des Brombergs als Naturschutzgebiet hatten sich Verbände vor Ort seit längerem eingesetzt (die nnz berichtete).

„Ich habe mich bei vielen Besuchen und Wanderungen vor Ort überzeugen können, wie wertvoll und einzigartig diese Region ist. Viele Menschen vor Ort haben sich jahrelang für das neue Naturschutzgebiet engagiert. Dafür bin ich sehr dankbar – ihr Einsatz hat sich gelohnt.", erklärt Umweltministerin Anja Siegesmund.

Der Südharzer Gipskarstlandschaft sei ein enorm wichtiger Lebensraum für viele Arten. Hier sind der Neuntöter, Schwarzspecht und Uhu sowie die Bechsteinfledermaus, Mopsfledermaus und Wildkatze zu Hause. Auch besonders seltene Blütenpflanzen wie die Türkenbundlilie sowie zahlreiche Moose und Flechten kommen hier vor. "Darum geht es bei den Naturschutzgebieten: Die wertvollen Schätze, die direkt vor unserer Haustür liegen, zu bewahren.“, so Siegesmund weiter.

Gipskarstgebiete sind bundes- und sogar europaweit selten und im Landkreis Nordhausen liegt wegen seiner Größe und besonders hervorragenden Ausprägung eines der bedeutsamsten Gipskarstgebiete Mitteleuropas. Die Abgrenzungskarten und die Rechtsverordnung für das neue Naturschutzgebiet können im Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) in Weimar und im Landratsamt des Landkreises Nordhausen eingesehen werden. TLUBN Präsident Mario Suckert erklärt: „Das Naturschutzgebiet liegt damit auch in einem der bundesweit 30 sogenannten Hotspots der biologischen Vielfalt, dem Gebiet Nr.18 „Südharzer Zechsteingürtel, Kyffhäuser und Hainleite“.

Das landschaftlich abwechslungsreiche Naturschutzgebiet wird durch artenreiches Grünland, naturnahe Laubmischwälder und zahlreiche Hecken geprägt. Darin eingestreut sind die typischen geomorphologischen Besonderheiten des Karstes, wie Erdfälle und Gesteinskuppen, sowie die markanten weißen Felsen eines kleinflächigen und strukturreichen, seit den 1950er Jahren stillgelegten Gips-Steinbruchs.