Neues aus Sondershausen

Wird denn hier eine U-Bahn gebaut?

Donnerstag
26.11.2020, 15:30 Uhr
Autor:
khh
veröffentlicht unter:
Natürlich wird es in Sondershausen keine U-Bahn geben, aber was wurde da heute am Vormittag übergaben? Wir waren vor Ort...

Am Vormittag in in kleinem Rahmen die feierliche Übergabe „Ausbau der Bebra Teilabschnitt XIa in Sondershausen statt.

Wird denn hier eine U-Bahn gebaut? (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Wird denn hier eine U-Bahn gebaut? (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Ronald Axt vom Planungsbüro Ingenieurgesellschaft G. König mbH aus Sondershausen, Sondershausens Bürgermeister Steffen Grimm (pl), Michael Asche vom Bauamt der Stadt Sondershausen und Frank Predatsch von der Baufirma HTB, Hoch- und Tiefbau GmbH Küllstedt aus Küllstedt präsentieren den Auslauf des kleinen Flüsschen Bebra, der sich nur 4 bis 5 Kilometer durch die Stadt schlängelt, und am Ende an der Gänsespitze in die Wipper mündet.

So klein und so harmlos ist die Bebra nicht immer und hat schon öfter für nasse Füße und Keller in der Stadt Sondershausen gesorgt, wie Bürgermeister Grimm erinnerte. Und manche Teilstücke des teils kanalisierten Flussbett waren schon eingestürzt. Auch entsprachen die Kanäle teils nicht mehr den Ansprüchen des Hochwasserschutzes.

Wird denn hier eine U-Bahn gebaut? (Foto: Stadt Sondershausen) Wird denn hier eine U-Bahn gebaut? (Foto: Stadt Sondershausen)

Hier ein Bild des Bauamtes Sondershausen, dass einen Bürger zum Spruch anregte, ja wird denn hier eine U-Bahn gebaut.

Die Baumaßnahme wurde durch die Europäische Union im Rahmen des Europäischen Fonds für Entwicklung (EFRE) gefördert, aber nur, weil es ein Gesamtkonzept für die Sanierung der Bebra gab.
Die Förderung des Hochwasserschutzes und der Fließgewässerentwicklung in Thüringen wurde im Rahmen der „Aktion Fluss - Thüringer Gewässer gemeinsam entwickeln" gefördert.

Wird denn hier eine U-Bahn gebaut? (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Wird denn hier eine U-Bahn gebaut? (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Hier tritt die Bebra unter dem Bahndamm der ehemaligen Bahnstrecke Bad Frankenhausen - Sondershausen Hauptbahnhof hervor.

Auftraggeber für die Gesamtbaukosten von ca. 1.686.000 Euro war die Stadtverwaltung Sondershausen und es gab eine Förderung / Investitionszuschuss durch Thüringer Aufbaubank in Höhe bon ca. 1.076.000 Euro.

Die Bauzeit war von August 2019 - November 2020 und wurde ausgeführt durch das Planungsbüro Ingenieurgesellschaft G. König mbH aus Sondershausen und die Baufirma HTB, Hoch- und Tiefbau GmbH Küllstedt aus Küllstedt.


Durch den Ausbau des ca. 89 m langen neue Teilabschnittes der Bebra konnte der Hochwasserschutzgrad von einem HQ5 auf einen Schutzgrad von HQ100 erhöht werden. HQ100 heißt, größtes zu erwartendes Hochwasser der nächsten 100 Jahre.

Wird denn hier eine U-Bahn gebaut? (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Wird denn hier eine U-Bahn gebaut? (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Belichtungsschacht
Entsprechend des bereits im Jahre 2013 durchgeführten Plangenehmigungsverfahren für den Ausbau der Bebra wurde der Teilabschnitt für den Schutzgrad HQ100 um- bzw. ausgebaut und damit ein ausreichender Hochwasserschutzgrad für die Bevölkerung geschaffen.

Der Anfangs- und der Endpunkt des ausgebauten Teilabschnittes wurden gegenüber dem Bestand beibehalten und offen gestaltet. Zwischen Ausbauanfang und Ausbauende wurde die Bebra in einer geschlossenen Rahmenkonstruktion umverlegt. Es wurden zwei große überfahrbare Belichtungsschächte mit Gitterrostabdeckungen angelegt.

Im Offenen Ausbaustück, Höhe ATU, wurde eine Löschwasserentnahmestelle und eine Pegelmessstelle im Gewässerprofil eingebaut.

Angaben zur den baulichen Mengen und Ausführung

- Der Ausbau erfolgte in 2 Bauabschnitten mit einer Gesamtlänge von ca. 89 m.
- Es wurden ca. 1.500 m3 Boden für die Baugrube ausgehoben
- ca. 390 m3 Beton wurden eingebaut
- ca. 70 t Bewehrungsstahl wurde eingebaut
- auf 176 Stück eingebrachten Micro-Bohrpfähle mit Ø ca. 20 cm wurde eine 60 cm starke Bodenplatte aus Stahlbeton eingebaut
- die Wandstärke des geschlossenen Rohrrahmens der Bebra beträgt 30 cm
- die Deckenstärke Verrohrung beträgt einschl. Abdichtung und Schutzbeton ca. 47 cm
- Hausanschlüsse für Regenwasser und Schmutzwasser wurden neu verlegt
- Für Wiederherstellung der Oberflächen wurden unter anderem ca. 650 m2 Asphalt, ca. 350 m2 Schotterflächen, ca. 240 m Betonborde und 85 m2 Betonpflaster eingebaut.

Wird denn hier eine U-Bahn gebaut? (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Wird denn hier eine U-Bahn gebaut? (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Ein Dank geht, so Bürgermeister Grimm in seiner Ansprache an die Medien an die Anwohner und Anlieger, an den Fördermittelgeber (Thüringer Aufbaubank), an die Ingenieurgesellschaft G. König mbH, an die Baufirma (HTB Küllstedt GmbH) und alle hier nicht genannten und am Bau Beteiligten.

Bebra (Foto: Archivfoto kn) Bebra (Foto: Archivfoto kn)

Noch ist die Bebra nicht an allen Stellen wie im Bereich der Gartenstraße / Gottesacker mit einem HQ100 gesichert. Hinter der Conrad-Röntgen-Straße gibt es in der Bebra, noch Teilstücke, die noch umfangreich saniert werden müssen. Mit Blick auf die an diesem heutigen Teilstück kann nicht gesagt werden, wann die Stadt die notwendigen Mittel bereitstellen kann. Erste Planungen, so Ronald Axt (Bereitstellungsplanung) liegen vor. Aber erst wenn die Genehmigungsplanung vorliegt (Voraussetzung für Fördermittel) kann man näheres sagen. Auf eine Terminierung wollte sich Bürgermeister Grimm nicht festlegen.