Sanierung oder Neukauf

Welche Variante lohnt sich mehr?

Donnerstag
07.09.2017, 08:50 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Aussichten auf den Erwerb von neuem Wohneigentum sind derzeit verlockend, schließlich sind die Zinsen für Immobilienfinanzierungen niedrig wie nie. Aber lohnt sich dieser Schritt auch für all jene, die bereits Wohneigentum besitzen, ihre Wohnsituation allerdings weiter verbessern möchten? Die Antwort auf diese Frage mag für den einen oder anderen überraschend ausfallen...

Beispiel einer Sanierung (Foto: Energieagentur nrw) Beispiel einer Sanierung (Foto: Energieagentur nrw)

Der Hintergrund ist, dass das Zinsniveau zwar nach wie vor auf einem historischen Niedrigstand verharrt, was auf absehbare Zeit auch erst einmal so bleiben wird; das aber ist für investitionswillige Immobilienkäufer gar nicht so uneingeschränkt gut, wie man auf den ersten Blick glauben möchte. Die niedrigen Zinsen befeuern die Nachfrage nach Immobilien nämlich auf zweierlei Weise:

Die Hemmschwelle zur Aufnahme eines Kredits sinkt und gleichzeitig werden Spareinlagen unattraktiv. Wer Kapital hat, sucht sich daher verstärkt alternative, sichere Anlageformen – und gerade hier sind Immobilien nun einmal ganz vorn mit dabei. Der dadurch entstehende Nachfrageüberhang kurbelt die Preise für Wohnraum an, lässt sie mancherorts gar explodieren – das relativiert die vermeintlich gute Ausgangslage deutlich.

Der Neuerwerb von Wohneigentum ist also auf den zweiten Blick vielerorts längst weniger attraktiv als gedacht. Das bedeutet aber nicht, dass man das aktuelle Niedrigzinsniveau nicht zu seinem Vorteil nutzen könnte – zumindest wenn man bereits Eigentümer einer Immobilie ist: Die verschwindend geringen Kreditzinsen machen nämlich auch die Sanierung einer eigenen Immobilie lohnenswert. Wer eine solche besitzt, kann dabei dreifach profitieren: Bringt man die Immobilie als Kreditsicherheit ein, sinkt der ohnehin schon niedrige Zinssatz noch weiter; gleichzeitig investiert man in eine Verbesserung der Wohnqualität; und obendrein kann man durch entsprechende Maßnahmen langfristig die anfallenden Energiekosten senken.

Eine sinnvolle Sanierungsmaßnahme kann zum Beispiel eine Heizungsmodernisierung sein, für die es viele gute Gründe gibt. So kann man hier etwa zusätzlich von staatlicher Förderung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) profitieren. Auch andere Maßnahmen wie der Einbau einer Wärmedämmung oder von Lüftungs- oder Solaranlagen werden derart gefördert.

Zwar muss man dafür immer noch Geld in die Hand nehmen – aber man steigert nicht nur die Wohnqualität, sondern erhöht auch den Wiederverkaufswert der eigenen Immobilie. So kann man später, wenn der Wohnungsmarkt wieder etwas abgekühlt ist, ggf. einen besseren Preis dafür bekommen als im Ist-Zustand – beim Verkauf der Bestandsimmobilie ebenso wie beim Neukauf.