Aus der Musikszene

Ohrenfeindt oder „Zwei Fäuste für Rock’n Roll“

Mittwoch
19.07.2017, 08:37 Uhr
Autor:
en
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In der heutigen Zeit ist es gar nicht so leicht, für eine Band sich in der Musikszene zu etablieren oder gar abzuheben. Bandchef und Sänger Chris Laut ist das mit seiner Kapelle Ohrenfeindt auf einem langen nicht immer leichtem Weg und mit wechselnden Mitmusikern gelungen….

ohrenfeindt (Foto: ohrenfeindt) ohrenfeindt (Foto: ohrenfeindt)


Mit bodenständigem Rock’n Roll – der hier und da an die großen australischen Vorbilder von AC /DC erinnert. Mit treibenden lauten und auch leisen Klängen, so altbewährt wie einfach, einer fetten und großen Portion Spaß, ein bisschen Blues kombiniert mit deutschsprachigen interessanten Texten haben die Musiker mal eben den original Hamburg St. Pauli Kitzrock erfunden. der ganz locker mit drei bis vier druckvolle Akkorde einer knackigen Gitarre, einen coolen mal rockigen, mal blusigem Rhythmus von Schlagzeug und Bass, verknüpft mit einer röhrenden Reibeisenstimme (die jeden Fan von AC/DC und Co. aufhorchen lässt) und nicht nur immer wieder live von der Bühne den Funken überspringen lässt, sondern der auch von CD gewaltig rockt.

So auch auf ihrem neuesten musikalischen Werk, das sie „Zwei Fäuste für Rock’n Roll“ genannt haben und das vom ersten Stück an die Marschrichtung klar macht. Mit geerdetem “Haudraufroggenroll” verpackt in 12 neue Songs zeigen die 3 Herren, warum sie sich seit ihrer Gründung 1994 recht schnell vom „nur“ Geheimtipp zu einer der angesagtesten Livebands weit über die Grenzen Hamburgs hinaus gehandelt werden.

Mit geballter ungebremster Power besingen sie auf ihrem neusten Werk, warum ihnen Wecker in „Zu Früh“ auf den Wecker gehen, stellen an anderer Stelle fest, dass man mit unschönem Benehmen „So nicht“ durch die Welt kommt. Aber auch, dass Mütter durchaus nervig sein können, wie in „Deine Mudder singt bei Lordi“ eindeutig und recht ironisch und wortwitzig bewiesen wird.

Natürlich, wie könnte es anders sein, bei einer Band vom Kietz - auch der FC St. Pauli bekommt in „20359“ seine musikalische und stadiontauglige Würdigung mit auf den Weg. Wobei die Gefühle auch bei Ohrenfeindt in dem sehr emotionalen Stück mit einem ergreifenden Text vom Abschied für immer in „Irgendwann“ nicht zu kurz kommen.
Rundum Ohrenfeindt wissen in einer guten Kombination aus Starkstrom Rock und coolen Texten auch auf der aktuellen Scheibe Zwei Fäuste für Rock’n Roll“, wie es sich anhören muss, wenn man seine Fans begeistern will.

So legen die zarteste Versuchung, seit es übergewichtige Rockbassisten mit Reibeisenstimme gibt - Chris Laut, Andi Rohde an der Trommel und Pierre "Keule" Blesse an den Gitarren mit viel frischem Fahrtwind ein Album voller kernigem und bodenständigen Rock’n Roll vor, das in jeder Note glaubwürdig und echt ist und das richtig Spaß macht und Lust drauf, die Band live zu erleben.

Zwar wird das Rad nicht neu erfunden, aber der "Vollgasroggenrohl" der Drei von der Rockstelle ist und bleibt alters- und zeitlos. Mit anderen Worten „Dreh das Radio Auf“ „…..denn ist es zu laut, bist Du zu alt!“
Live Termine unter www.ohrenfeindt.de
Stefan Peter Foto Ohrenfeind /AFM