Kreissitz für Nordhausen

"Scheinheiliger geht es nicht!"

Freitag
02.06.2017, 11:30 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
In die Diskussion um den Erhalt des Kreissitzes für Nordhausen mischt jetzt ein Mann ein, der über zwei Jahrzehnte lang kommunale Politik im Landkreis Nordhausen mitgestaltet hat...


Martin Höche war nicht nur langjähriger Bürgermeister von Mackenrode und der späteren Einheitsgemeinde Hohenstein, Höche war auch Vorsitzender des Nordhäuser Wasserverbandes und Mitglied im Kreistag. Im Gespräch mit der nnz spricht er von Scheinheiligkeit einzelner Politiker, die kaum noch zu überbieten ist.

"Wenn ich zurückdenke, wie vor allem Dagmar Becker oder Egon Primas nichts unversucht gelassen haben, um der Stadt zu schaden, dann ist das, was sie heute von sich geben, an Scheinheiligkeit nicht mehr zu überbieten", sagt Höche. Hauptsache Bleicherode oder Sollstedt, vielleicht auch noch Neustadt oder Ellrich, aber bitte keine Investition nach Nordhausen, das sei jahrelang das Credo von Becker und Primas, aber vieler anderer gewesen.

Höche erinnert sich an die Verhinderungstaktiken, als Hohenstein sich Nordhausen annäherte, als kommunale Gesellschaften von Stadt und Landkreis gegründet werden mussten. Ähnliches war beim Wasserverband zu beobachten. Noch heute versteht Höche nicht, warum Heringens Bürgermeister Maik Schröder für den dortigen klitzekleinen Wasserverband kämpft. "Der Mann müsse doch merken, dass der Bauernkrieg vorbei ist."

Heute käme es darauf an, die Stadt zu stärken. Weil das im Zuge der Gebietsreform die einzig machbare Variante sei, stellen sich die einstigen Verhinderer plötzlich als Befürworter dar. Für Martin Höche ist das widerlich und scheinheilig.
Peter-Stefan Greiner