Landwirtschaftskonferenz des Kyffhäuserkreises (1)

Das Landratsamt Kyffhäuserkreis und der Bauernverband Kyffhäuserkreis e.V. führten auch in diesem Jahr eine Landwirtschaftskonferenz durch. Hier die ersten Stellungnahmen...

Am Mittwoch, den 26.04.2017 war als kompetente Gesprächspartnerin auch die Ministerin Birgit Keller des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) sowie Staatssekretär Olaf Möller vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) eingeladen. Keller ließ sich durch den Abteilungsleiter Peter Ritschel vertreten.


v.l.n.r. Manfred Pilch Landwirtschaftsamt Bad Frankenhausen/Sömmerda, Peter Ritschel, Olaf Möller, Landrätin Antje Hochwind (SPD) und Dr. Wolfgang Peter Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes

Neben zahlreichen Landwirten der Region, Verwaltungsmitarbeitern der Kreisverwaltung und des Landwirtschaftsamtes nahmen auch die drei Landtagsmitglieder Dorothea Marx (SPD), Babett Pfefferlein (Grüne) und Manfred Scherer (CDU) teil.


Eröffnung und Begrüßung übernahm Dr. Peter. Er informierte über das Ergebnis der dreistündigen Betriebsbefahrung im landwirtschaftlichen Familien Unternehmen von Harald Keitel aus Clingen (Bildergalerie) und dankte ihm für die Gastfreundschaft.
Während der Betriebsbefahrung wurden bereits ausgiebig Probleme der Landwirte beraten, die Dr. Peter so zusammenfasste:

- Gewarnt wurde vor der fortschreitenden investorbetriebenen Landwirtschaft. In anderen Regionen haben diese Betrieb die Viehproduktion eingestellt und machen fast nur noch Feldproduktion mit Zeitarbeitskräften.

- Die Landwirt sollten nicht weiter die Buhmänner der Region sein.

- Die Bürokratie insbesondere im Zusammenhang mit Fördermitteln treibt da wahre Blüten und nimmt enorme Ausmaße an (2,89 Euro Forderung mit 10 Seiten Begründung als Resultat!)

- Giss-Förderung

- Flächenentzug in der Landwirtschaft (wurde bereits im Vorjahr angeprangert auch in Verbindung mit der Ortsumfahrung Greußen). Der kulturhistorische Wert des Bodens gehe verloren. Je weniger Menschen, umso mehr Versiegelung.

- Das Brauchtum im ländlichen Bereich muss mehr gestärkt werden.

- Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Zusammenhang mit Windradbau seien problematisch.


Hochwind mahnte, die Probleme bei den Gewässern 2. Ordnung müssten vom Land gesteuert werden und nicht den Kommunen überlassen werden. Problem sei die Nachwuchsgewinnung für Schäfer.


Es müsse ein Abbrechen der Feindschaft Naturschützer und Landwirtschaft geben. Dialog sei wichtig, deshalb war es ihm wichtig zur Konferenz zu kommen.
Zu Problmen an den Gewässern sagte er, Gewässerstreifen sollten möglichst in 10 m Breite nicht gedüngt werden )aber kein Anbau von Lupinen). Als Kompromiss sah er, wenn der Streifen nicht bearbeitet wird, Grünland, dann reichen 5 m Breite.

Zur Frage der Grundwasserbelastung sagte er, wir können bald nicht mehr alles auf die ehemalige DDR schieben. Drei von sieben Grundwasserkörpern in Thüringen sind stark mit Nitrat belastet.

Die Gewässerunterhaltung in Hand der Kommunen muss verändert werden. Es sollen wohl 8 bis 12 Gewässerunterhaltungsverbände kommen. Mit der Finanzministerin sei eine einmalige Startfinanzierung pro Verband von einer Million Euro vorgesehen. Wie die Diskussion zeigte (wird kn gesondert berichten) sind die Verbände nicht unumstritten.


Ritschel überbrachte die Grüße von Ministerin Keller und bezeichnete viel Probleme der Landwirte als gravierend. In einer längeren Passage befasste er sich mit den zu erwartenden Änderungen bei der Förderung der EU.

Fortsetzung folgt