Informationstag an der Hochschule

Reingeschnuppert

Sonnabend
22.04.2017, 16:59 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Volle Hörsäle und jede Menge Gäste auf dem Campus trotz Rolandrallye und launischem Aprilwetter - zum Hochschulinformationstag besuchten wieder zahlreiche potentielle Erstsemester den Weinberg. Der neueste Studiengang ist ein klassischer: Maschinenbau. Aber auch beim althergebrachten ist nicht mehr alles so wie es einmal war...

Hochschulinformationstag in Nordhausen (Foto: Angelo Glashagel) Hochschulinformationstag in Nordhausen (Foto: Angelo Glashagel)

Die Maschinenbauer sind auf dem Nordhäuser Campus die Neulinge, der Studiengang geht gerade einmal in sein zweites Semester. "Wir haben es fast geschafft, aus dem Stand heraus der stärkste Studiengang zu werden", freute sich Prof. Dr. Folker Flüggen. Im nächsten Semester könnte man das vielleicht toppen, geht man ganz unwissenschaftlich nach dem was heute auf dem Campus der Hochschule so los war. Während sich die Besucher, angehenden Studierende, oft mit Eltern oder Freunden im Schlepptau, auf dem weitläufigen Gelände verteilten, waren die Hörsäle zu den Vorstellungen der einzelnen Studiengänge prall gefüllt.

Das gilt nicht nur für die Maschinenbauer. Auch die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften fanden ihre Interessenten. Zwischen den Versuchsaufbauten im August-Kramer-Institut ließ sich aber gut nachvollziehen, wohin die Reise in Sachen Ausbildung in Zukunft geht.

Den "klassischen" Maschinenbauer gibt es zum Beispiel nicht mehr. Die mechanischen Grundlagen werden zwar auch noch gelehrt, mindestens noch fünfzig Jahre lang, meinte Professor Flüggen, aber auch Elemente aus der Verfahrens- und Anlagetechnik, der Informatik, der Sensortechnik und der Automatisierung fließen in dem Studiengang heute zusammen. Das was allgemeinhin mit "Industrie 4.0" umschrieben würde, fände hier seine Abbildung in der Lehre, so der Professor weiter. "Da ist auch unser kleiner Campus ein Vorteil", meint der Maschinenbauer, der Austausch mit den Kollegen fällt leicht.

Hochschulinformationstag in Nordhausen (Foto: Angelo Glashagel) Hochschulinformationstag in Nordhausen (Foto: Angelo Glashagel)


Zwei große Forschungsprojekte stehen den Ingenieurswissenschaften derzeit ins Haus - das "Wertstoffzentrum", in dem neue Formen des Recyclings erprobt werden sollen und das "digitale Recycling", welches die Wiederverwertung mittels intelligenter Sensortechnik vereinfachen soll.

Für die Hochschule sind derlei Großprojekte auch Aushängeschilder um neue Studierende zu gewinnen. Heutzutage hätten die Studenten außerdem auch ein Auge darauf, wie Praxisnah das Studium gestaltet wird. "Wer über die Zusammenarbeit mit der Industrie Erfahrung in der Praxis anbieten kann, der hat heute die Nase vorn", sagt Prof. Flüggen, "wir stehen hier ausgezeichnet da", Masterarbeiten entstünden zur Zeit unter anderem bei Bosch, Audi, Airbus und anderen renommierten Firmen. Das kleine bisschen Extra Aufmerksamkeit ergatterten die Ingenieure heute mit ihren "Virtual Reality"- Brillen, mit deren Hilfe man einen digitalen Fabrikrundgang erleben konnte.

Zum Hochschulinformationstag hat inzwischen auch der "Science Slam", ein humoriger Vortragswettkampf zu wissenschaftlichen Themen, Tradition. Unter anderem befasst man sich heute mit Themen wie: "Warum „Ausscheiden“ dazu gehört", "BWL ist sehr gut. Aus Gründen. Aus wichtigen." oder auch "Über Blondinen und andere Schubladen im Kopf". Insgesamt sechs Vortragenden rangen am späten Nachmittag um die Gunst des Publikums. Wer mit seinem Fachgebiet den meisten Applaus einheimsen konnte, stand zur Stunde aber noch nicht fest.
Angelo Glashagel