Zum Thema Waldwildnis

Die Betreiber des Possen melden sich zu Wort

Donnerstag
30.03.2017, 04:00 Uhr
Autor:
khh
veröffentlicht unter:
Das ist unsere Meinung zur Waldwildnis. Wir würden uns freuen wenn es veröffentlicht wird, so Possenwirt Bernd Jahn gegenüber kn. Hier der komplette Wortlaut...

Wie steht Ihr den eigentlich zur Waldwildnis?

Das werden wir immer öfter gefragt, seit dem das Thema Waldwildnis Possenwald öffentlich diskutiert wird. Wir freuen uns sehr darüber, dass die Waldwildnis kommen wird. Wir leben und arbeiten seit über 20 Jahren hier auf dem Possen, mitten in der Hainleite.

Wir haben seit dieser Zeit versucht, den Possen attraktiver für unsere Besucher zu machen. Gleichzeitig sollte es immer ein Ausflugsziel sein für naturverbundene Gäste, die uns mit dem Fahrrad erreichen sei es zu Fuß oder zu Pferd, deshalb haben wir nie Eintritt eingeführt. Jetzt werden unsere Wälder noch attraktiver für Naturfreunde.

Man verzichtet auf die Holznutzung und stellt die Natur und die Erholungsfunktion für uns Bürger in den Vordergrund. Was ganz wichtig ist zu wissen, wer für dieses große Projekt sein möchte, die Schaffung von einem Urwaldpfad Vessertal-Hainich-Possen-Hohe Schrecke, muss nicht gleich Gegner der Forstpolitik sein.

Die verantwortliche Fachbehörde bleibt der Thüringen Forst. Auch wird die Forstwirtschaft nicht abgeschafft. 95 Prozent unserer Wälder werden weiterhin, mit dem Schwerpunkt auf die Holznutzung, bewirtschaftet.

Die Politik geht hier den richtigen Weg, wenn Sie 5 Prozent der Natur überlässt. Ganz nach dem Motto "wir brauchen die Natur, aber die Natur braucht nicht die Menschen". Dass unsere Kinder und Enkel die Chance haben, einen von Menschen unbeeiflussten Wald zu erleben, ist doch eine erstrebenswerte Sache.

Das ist der richtige Weg und macht unsere Forstpolitik zu einem noch besseren Vorbild Weltweit. Nicht das Extreme ist das Richtige. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Den so wichtigen Rohstoff Holz für unsere Gesellschaft überhaupt nicht zu nutzen wäre genauso falsch wie den Wald nur als Rohstofflieferanten zu betrachten. Also 5 Prozent unserer Thüringer Waldflächen aus der Holznutzung zu nehmen ist sicherlich nicht zu viel.

Und für unsere ganze Region Nordthüringen eine richtig gute Sache. Mit vielen Chancen und Möglichkeiten für die Zukunft.

Philipp Jahn