Helios-Klinik Hettstedt

Labrador Diego hilft, Kontakt herzustellen

Mittwoch
22.03.2017, 13:10 Uhr
Autor:
msh
veröffentlicht unter:
Theraphiehund Diego (Foto: Helios, Dagmar Mansfeldt) Theraphiehund Diego (Foto: Helios, Dagmar Mansfeldt)
Ein tierisch guter Therapeut ist seit jüngster Zeit in der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) der Helios-Klinik Hettstedt im Einsatz. Es handelt sich um Diego, einen dreijährigen Labrador Retriever. Diego begleitet sein Frauchen zweimal in der Woche bei ihrer Arbeit. Seit sieben Jahren ist Kathleen Schubert als Psychologin in der Psychiatrischen Institutsambulanz der Klinik tätig.

„Diego wird hier als unkomplizierter, unvoreingenommener Helfer eingesetzt, der auf einer nicht-sprachlichen Ebene mit den Patienten kommuniziert“, so die Psychologin. Unterstützung für dieses Projekt fand sie bei Dr. med. Thomas Schwaiger, Chefarzt der Psychiatrie, Psychotherapie, Tagesklinik.

„Tiergestützte Therapie bietet den Patientinnen und den Patienten die Möglichkeit, über das Tier leichter in Kontakt mit dem Therapeuten und den Mitpatienten zu kommen“, erklärt Dr. med. Schwaiger.

Im Einsatz mit den Patientinnen und Patienten in der Gruppen- und Einzeltherapie gibt es für beide Seiten klare Regeln für ein gutes Miteinander: Nach dem gründlichen Händewaschen bekommt Diego zum Beispiel nur ein Leckerli, wenn er dafür eine kleine Aufgabe („Sitz“, “Platz“) erledigt. Hierbei können sich beispielsweise selbstunsichere Patienten darin üben, selbstsicher bezüglich ihrer Körperhaltung, Mimik und Gestik zu wirken.

Diego gibt hier unmittelbar eine Rückmeldung: Spricht der Patient zu leise oder wird zu hektisch, reagiert Diegonicht – bleibt der Patient ruhig und bestimmt, wird er mit einer korrekt ausgeführten Aufgabe belohnt. Natürlich gehören auch Streicheln und ein gekonnter Hundeblick zum tierischen Repertoire und zaubern auch in schwierigen Gesprächssituationen ein Lächeln auf die Lippen der Patienten.

Voraussetzung für Diegos Einsatz in der Klinik war der Beginn einer Therapiebegleithund-Ausbildung, um grundlegende Verhaltensweisen sowie hilfreiche Strategien für den Umgang im Therapiealltag zu erlernen. Für eine solche Ausbildung ist eine bestandene Wesensüberprüfung die Grundvoraussetzung. Neben theoretischen Kenntnissen wurden viele praktische Übungen erlernt.

In der Klinik wurden einige Veränderungen hinsichtlich Hygienevorschriften und Raumgestaltung vorgenommen, um ein sicheres Arbeiten für Mensch und Tier zu gewährleisten. So wurden zum Beispiel die bisherigen Polstermöbel durch abwaschbare Sessel ersetzt, um die notwendige Hygiene zu ermöglichen.

„Montag und Mittwoch sind für mich und meine Patienten besondere Tage: Diego – mein Kollege auf vier Pfoten unterstützt mich und meine Patienten tierisch gut“, so die Psychologin.