Das Großwechsungen über ein reges Vereinsleben verfügt, zeigte sich am Donnerstag Abend „Bei Muttern“. Hier traf sich von der Feuerwehr, über die Geflügelzüchter, die Karnevalisten, den Kreisjugendring sowie dem Bürgermeister der Gemeinde Werther bis zur Direktorin der Grundschule, um die Beteiligung der Kindergartenkinder zu stärken...
Zu diesem Netzwerktreffen hatte die Kita „Kleine Entdecker“ eingeladen, die am Projekt Lebens(t)raum des Deutschen Kinderschutzbundes zur Beteiligung im Sozialraum teilnehmen. Beteiligung ist im Thüringer Bildungsplan verankert und wird im Kita-Alltag an vielen Stellen bereits praktiziert. So entscheiden die Kinder über ihre Getränke, ihr Spielorte und Tätigkeiten gemeinsam mit den Erwachsenen. Nun richtet sich der Blick in den kommenden zwei Jahren über den Zaun der Kita hinaus bis ins Dorfleben.
„Wir wollen, dass unsere Kindergartenkinder überall mitentscheiden, wo es sie betrifft“ wünscht sich Beanke Juch, die Leiterin der Kita. Das ist zwar Gesetz, aber oft schwer umzusetzen. Kinder haben es aufgrund fehlender Gehwege an vielen Stellen im Ort schwer, von A nach B zu gelangen. „Ein sicherer Weg vom Dorf in die Schule“ ist auch der Direktorin Sabine Wagner sehr wichtig. Um den Verkehr zu regulieren und somit die Sicherheit für Kinder im Dorf zu verbessern, gibt es vielen bürokratische Hürden, sind sich die Teilnehmer des Netzwerkes einig.
Im Frühjahr werden Kinder und Pädagogen den Ort erkunden und ihr Dorf nach Lieblingsstellen und Gefahren untersuchen. „Viele Kinder kommen auch aus Nachbargemeinden wie Kleinwechsungen und Günzerode zu uns. Das Zuhause dieser Kinder wollen wir ebenso kennenlernen“ betont Beanke Juch.
Aktion Mensch unterstützt das Vorhaben und ermöglicht so an vier Modellstandorten in Thüringen die Fortbildungen von Pädagogen und die Begleitung von Eltern und ansässigen Unternehmer, Handwerker und Vereine. Zu Festen, dem Spielplatz und zum Miteinander im Ort wurden viele Anregungen gesammelt. Am Ende des Abends haben die kleinen Entdecker viele Einladungen erhalten. So wird nun eine Sprechstunde mit dem Bürgermeister Hans-Jürgen Weidt vorbereitet. Die Kinder können so erste Demokratieschritte üben und ihr Dorfleben mitzugestalten.